Kryptowährung
06.03.2017, 09:58 Uhr
Warum Bitcoin mehr wert als Gold ist
Der Bitcoin befindet sich mal wieder auf einem Höhenflug. Jetzt hat die Kryptowährung sogar den Goldkurs eingeholt. Aber was steckt hinter der Popularität des digitalen Zahlungsmittels?
Totgesagte leben länger - dieses Sprichwort kann man für die Digitalwährung Bitcoin alle Jahre wieder hervorkramen. In der vergangenen Woche zeigte die 2009 als Freigeldprojekt ohne staatliche Kontrolle gestartete Internetwährung einmal mehr, dass sie trotz aller Rückschläge nicht kleinzukriegen ist. Diesmal waren es Spekulationen auf den ersten US-Indexfonds für Bitcoins, die den Kurs am Freitag auf ein neues Rekordhoch von fast 1.300 Dollar trieben.
Damit zog die Blockchain-Währung am Goldpreis vorbei, was Finanzexperten aufhorchen liess. Denn die virtuelle Währung wird bislang eher als eine Art kleiner digitaler Bruder des Edelmetalls gehandelt. Tritt sie jetzt aus dem Schatten und wird zur ernstzunehmenden Konkurrenz?
"Für etliche Anleger ist Bitcoin ähnlich wie Gold ein sicherer Hafen, der in unsicheren Zeiten angesteuert wird", meint Experte Daniel Saurenz von Feingold Research. Parallelen zu dem Rohstoff wurden von Anfang an gezogen. Bitcoins werden gezielt knapp gehalten und gelten bei Anhängern deshalb wie Gold als Inflationsschutz. Zudem gibt es in beiden Fällen keinen direkten Einfluss durch Zentralbanken, was bei Crash-Theoretikern und marktliberalen Kreisen gut ankommt.
Bitcoins als Gold-Alternative ungeeignet
Manche Finanzprofis, wie etwa Ali Farid Khwaja von der Berenberg Bank, gingen deshalb schon vor Jahren davon aus, dass Bitcoins sich ähnlich wie Gold zu einem Wertspeicher bei Krisen, Hyperinflation oder exzessivem Gelddrucken entwickeln könnten. Es gibt aber auch Skepsis: "Wir halten Bitcoins aus vielerlei Gründen als Gold-Alternative für ungeeignet", heisst es etwa von den Analysten der Commerzbank. Dazu zählten die geringe Marktgrösse und Verbreitung, das fehlende Verständnis fürs Konzept und eine kurze Historie sowie die extreme Preisvolatilität und der hohe Anteil der Spekulanten.