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02.04.2019, 09:42 Uhr
Test: Apple AirPods 2
Fast alles bleibt beim Alten, und das ist eine gute Sache – meistens jedenfalls.
Was mussten sich die ersten AirPods bei ihrer Vorstellung gefallen lassen: Mit Zahnbürsten, Mini-Föhns und anderen Dingen wurden sie verglichen. Heute ist diese Häme weitgehend verschwunden; stattdessen sind die weissen Stöpsel so allgegenwärtig, dass sie fast zum urbanen Strassenbild gehören. Apple publiziert zwar keine Zahlen, aber dem Vernehmen nach sind die AirPods das erfolgreichste Apple-Zubehör überhaupt. Das heisst: erfolgreicher als jeder Adapter – und wer Apple und seine Adapter kennt, ahnt deshalb, dass es sich um sehr, sehr viele AirPods handeln muss, die über die Ladentheke geschoben werden.
Vieles bleibt beim Alten
Die zweite Generation ist äusserlich von der ersten kaum zu unterscheiden – von der LED auf der Vorderseite abgesehen, die unter anderem den Ladevorgang signalisiert. Daran ist nichts auszusetzen: Praktisch jeder iPhone-Besitzer in meinem Umfeld unter 60 Jahren hat sich die AirPods gekauft. Und mit einer einzigen Ausnahme (Grüsse an meinen Arbeitskollegen Luca) passen sie bei allen perfekt. Normales Kopfdrehen, entschiedenes Kopfdrehen, Luftgitarre, Headbanging unter Alkoholeinfluss oder Sportarten wie Laufen: Die AirPods halten bombenfest. Damit wäre zur gelungenen Formgebung eigentlich alles gesagt.
Die Schale macht den Unterschied
Laufzeit. Die AirPods 2 werden in einer neuen Ladeschale aufbewahrt und durch Magnete gesichert, damit sie nicht herausfallen. Diese Schale verfügt ihrerseits über einen Akku und gibt den Energievorrat an die AirPods ab, sobald sie eingelegt werden. Die AirPods halten beim Musikhören etwa 5 Stunden, bevor sie aufgeladen werden müssen; bei Gesprächen sind es etwa 2 Stunden. Zusammen mit der Ladeschale liegen ungefähr auf 24 Stunden Musik drin, die fernab einer Steckdose konsumiert werden.
Drei Schalentiere. Diese Schale bestimmt auch den Preis. Das neue Modell kann wahlweise über ein Lightning-Kabel geladen werden oder drahtlos über eine Qi-fähige Matte. In diesem Fall kosten die AirPods 229 Franken. Wenn Sie zwar die neuen Modelle möchten, aber auf die Qi-Kompatibilität verzichten können, kosten die AirPods genau wie die Vorgänger 179 Franken. Und wenn Sie mit der ersten Generation immer noch zufrieden sind, aber vor allem die neue Qi-Schale möchten, dann belastet diese Nachrüstung die Bilanz mit 89 Franken.
Typisch Apple: die Koppelung
Wenn die AirPods in Betrieb genommen werden, kommt es zu einer Apple-typischen Erfahrung: Die brandneue Ladeschale wird geöffnet, neben das iPhone gehalten und eine Schaltfläche auf dem Display angetippt. Und … das wars! Kein Gedrückthalten von Tasten, keine blinkenden Lämpchen, kein Abwarten von Tönen. Die ganze Prozedur ist in weniger als fünf Sekunden erledigt.
Apple-ID. Doch es kommt noch besser: Damit sind die AirPods nicht nur mit dem iPhone gekoppelt, sondern auch mit der Apple-ID. Das wiederum bedeutet, dass die AirPods automatisch vom Mac, iPad oder der Apple Watch erkannt werden, die unter derselben Apple-ID segeln.
Schnellerer Wechsel. Die neuen AirPods sind beim Wechsel zwischen den Geräten ausserdem deutlich schneller geworden – und für mich ist das der wichtigste Vorteil der zweiten Generation. Während es manchmal bis zu zehn Sekunden dauerte, um vom iPhone zum iPad oder zurück zu wechseln, schaffen das die neuen AirPods in ungefähr der Hälfte der Zeit.
Clevere Bedienung
Automatische Pausen. Wenn Sie mit beiden AirPods die Wiedergabe beginnen und einen der beiden Stöpsel abnehmen, stoppt die Wiedergabe so lange, bis er wieder im Ohr steckt – dann geht es genauso automatisch weiter. Das gilt für jede Art der Medienwiedergabe, also für Apple Music genauso wie für Spotify, YouTube-Videos und dergleichen mehr.
Mono-Bündelung. Wenn Sie die Audio-Wiedergabe mit beiden AirPods starten, hören Sie den Ton in Stereo. Starten Sie die Wiedergabe hingegen nur mit einem AirPod im Ohr, werden die Stereokanäle automatisch für die Mono-Wiedergabe gebündelt.