Ist Robo-Lena bald Teil des Teams?

Der Fachkräftemangel erzwingt neue Wege

«Überraschender war die Kommentierung von Ideen der Teammitglieder oder die Generierung eigener Ideen», sagt Eidens. Das sei in der Klarheit und Dominanz ein überraschendes Resultat gewesen. Perspektivisch wolle Merck die Technik im Bürobereich auch mittel- oder langfristig einsetzen. «Es geht um die Frage, wie wir dem Fachkräftemangel mittel- und langfristig durch neue, andere Massnahmen als den Üblichen begegnen können.»
Zunächst gebe es aber noch Herausforderungen zu bewältigen. «Da gibt es die gesamte Thematik der Datensicherheit. Die müsse absolut gewährleistet sein, speziell wenn diese Technologie in die vorhandene IT eines Konzerns integriert wird, und das muss ja das Ziel sein», sagt Eidens. Das sei keine Frage der Verfügbarkeit von Technologie. «Wir sind weit über die Frage hinaus, ist das machbar?» Es sei nun auch eine Frage, wie schnell man die Produktion hochschrauben könne. KIT-Forscherin Krings zufolge sollte man aber auch bedenken, was man den Mitarbeitern in Form von Robotern zumuten könne. «Man muss gut überlegen, wie man sie einsetzt, welche Rolle sie übernehmen.»
Die bisherige Entwicklung von Lena hat Stock-Homburg zufolge zwischen zwei und drei Millionen Euro gekostet. «Der Roboter war am Anfang ja nur eine Puppe, die sich bewegt hat, wir mussten alle Systeme in den Roboter integrieren.» Derzeit spreche Lena nur Englisch, soll aber weitere Sprachen lernen.
Der Android hat bei dem Projekt den Teams nicht nur fachlich unter die Arme gegriffen. Wer die richtigen Fragen stellt, kann mit dem Androiden auch Small Talk halten und erfährt, dass Lena kein Lieblingslied hat, noch kein Date hatte und nicht glaubt, dass sie ein Workaholic ist. Von Oliver Pietschmann (Wort)




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