Quantum Learning Machine 05.07.2017, 22:34 Uhr

Atos prognostiziert mit Big-Data-Analysen Cyber-Angriffe

In Brüssel hat der IT-Dienstleister Atos ein «Security Operations Center» vorgestellt, das Cyber-Angriffe mithilfe von Big-Data-Analysen prognostizieren soll. Enthüllt hat die Firma zudem den weltweit schnellsten kommerziellen Quanten-Simulator.
Erhältlich ist das kühlschrankgrosse System mit einer Leistung bis zu 40 Qubits © Atos
An der Pressekonferenz zu den «Technology Days» hat der französische IT-Konzern Atos im Palais des Beaux-Arts in Brüssel seine neusten Entwicklungen vorgestellt. Hohe Wichtigkeit misst das Unternehmen – nach den jüngsten gross angelegten Hacker-Attacken – den Massnahmen zur Bekämpfung von Cyber-Kriminalität bei. «Die Angriffe, die wir im Moment sehen, sind nur der Anfang», sagte Thierry Breton, CEO von Atos, an der Pressekonferenz. Es brauche darum wirksame Lösungen, um Unternehmen vor den Gefahren aus dem Cyber-Space schützen zu können.

Atos kündigte deshalb die Lancierung des «Prescriptive Security Operations Center» an. Gemäss Christophe Moret, Vize-Präsident Cybersecurity bei Atos, dreht sich beim neuen «Security Operations Center» alles um die Reaktionszeit: «Es geht grundsätzlich darum, möglichst viele Gefahren im Voraus zu identifizieren – nicht unbedingt bevor der Angriff erfolgt ist, sondern bevor sich die Attacke auf unsere Kunden ausweitet.» Mit künstlicher Intelligenz analysiert Atos alle zur Verfügung stehenden Daten – etwa anonymisierte Daten der Kunden oder auch Informationen aus dem Deep-Web und Darknet. Zum Einsatz kommen zudem Technologien aus dem Hause McAfee.

Mit dem «Prescriptive Security Operations Center» habe Atos die Möglichkeit, einen grossangelegten Cyber-Angriff vorzeitig zu erkennen. «Entdecken wir eine bestimmte Attacke, etwa jene mit der Ransomware «GoldenEye» in der Ukraine, werden unsere Kunden in Westeuropa oder den USA entsprechend darauf vorbereitet.» Denn wenn ein Cyber-Angriff komme, sei es oft bereits zu spät. «Die Vorbereitung ist darum von zentraler Bedeutung», sagt Moret. Nach Angaben des Unternehmens senke sich damit die Erkennungszeit von Schadprogrammen auf weniger als eine Minute, die Gesamtzeit für Reaktion und Wiederherstellung betrage wenige Minuten.

Christophe Moret betont allerdings, dass daneben auch das korrekte Verwalten und Patchen der Systeme, der Einsatz einer aktuellen Sicherheits-Lösung sowie die Sensibilisierung von Mitarbeitenden auf Phishing-Versuche sichergestellt werden müsse.




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