Sprachsteuerung
09.10.2016, 21:11 Uhr
Voice Commerce: Die nächste Revolution steht vor der Tür
Die Internet-Grössen sind sich einig: Die digitale Welt steht vor ihrer nächsten Revolution. Sprachsteuerung könnte das universelle Eingabegerät der Zukunft werden - sobald die Software für Spracherkennung intelligent genug ist.
Chatbots sind das Buzzword des Jahres. Intelligente automatisierte Programme, die ohne menschliche Steuerung Mini-Aufgaben erledigen - seit der Facebook-Entwickler-Konferenz will jeder so einen haben. Facebook setzt ganz auf seine Messenger-Bots. Amazon, Google, Apple und Microsoft hingegen versuchen sich in diesem Jahr, bei der Entwicklung der ganz grossen Bot-Lösung zu übertreffen - dem Einzug von sprachgesteuerten, intelligenten Lebensassistenten ins traute Heim aller Verbraucher.
Den ersten Angriff startete Amazon am "Prime Day", seinem Mega-Verkaufsevent am 12. Juli dieses Jahres. Da bot der Online-Riese in den USA eine Reihe von besonders günstigen Schnäppchen exklusiv für diejenigen Kunden an, die über Amazons sprachgesteuerten Assistenten Alexa bestellten. Die Folge: Am gesamten Prime Day ging in jeder Sekunde eine Sprachbestellung nach dem Muster "Alexa, bestell den FireTV-Stick mit Prime-Day-Discount!" in Seattle ein.
Der Alexa Prime Day war der bisherige Höhepunkt in Amazons Voice-Strategie, die mit der Veröffentlichung des Lautsprechers Echo 2014 begann. Der Schallwandler kann auch zuhören und reagiert mithilfe der Spracherkennungstechnologie Alexa auf Nutzeranfragen. Damals sorgte Echo in der Branche eher für Stirnrunzeln: Ein intelligenter Lautsprecher, der das Licht anschalten und E-Books vorlesen kann - wer braucht das schon? Und: Hat sich Amazon mit seinem gescheiterten Fire Phone nicht schon genug die Finger an eigener Hardware verbrannt?