Post-Streik: Chocri rechnet mit 15.000 Euro Schaden

Mymuesli: Nachdenken über Logistik-Alternativen

Auch bei Mymuesli sind die Folgen des Post-Streiks deutlich spürbar. Der Passauer Shop-Betreiber verschickt Müslis, Müsli-Drinks, Orangen und Kaffee. Alle inländischen Pakete am B-to-C-Bereich verschickt das Unternehmen mit der Deutschen Post DHL. Gründer und Geschäftsführer Max Wittrock kann sich vorstellen, künftig auch auf andere Versanddienstleister zurückzugreifen.
Welche Folgen des Streiks spüren Sie?
Max Wittrock: Wir selbst bekommen seit einiger Zeit keine Brief-Post mehr in unsere Passauer Zentrale. Bei ausgehenden Sendungen von uns ist es sehr unterschiedlich: Die meisten Paketsendungen kommen wie gewohnt an, doch manche Pakete sind schon seit zwei Wochen unterwegs. Die meisten Kunden haben dafür Verständnis, aber natürlich nicht alle. Das Team im Kundensupport versucht, alles gut zu moderieren. Aber wir können leider nur sehen, wo die Sendung hängt, dagegen tun können wir nichts. Das Support-Aufkommen ist natürlich auch gestiegen.
Greifen Sie auf Paketversender zurück, die Sie bislang nicht genutzt haben?
Wittrock: Bei Mymuesli-Produkten nutzen wir derzeit noch DHL, da nach wie vor sehr viele Pakete das Ziel doch irgendwann erreichen. Aber wir beobachten das, insbesondere je länger der Streik andauert. Bei unserem Projekt Oh!Saft.de, bei dem frische Saftorangen per Post geliefert werden, müssen wir das am dringendsten in Erwägung ziehen. Die frischen Früchte müssen schnell zugestellt werden und können nicht noch über Tage zwischengelagert werden. Für unsere Business-Pakete, etwa an Supermärkte, versenden wir schon seit längerem mit trans-o-flex. Die kommen auch wie gewohnt an. 
Wie informieren Sie Ihre Kunden?
Wittrock: Insgesamt ist die Kommunikation nicht einfach, da für uns nicht wirklich transparent ist, welche Pakete in welche Regionen wie lange benötigen. Wir haben auf der Mymuesli-Webseite einen Hinweis, dass in manchen Zustellgebieten Verzögerungen auftreten können, müssen für weitere Informationen aber dann auf die DHL-Seite verweisen.
Verzeichnen Sie Umsatzeinbussen durch den Streik?
Wittrock: Mit Sicherheit, deren Höhe werden wir aber erst nach dem Ende des Streiks evaluieren.
Laut einer Umfrage des Bundesverbands Onlinehandel (BVOH) rechnen schon jetzt zwei Drittel der Shop-Betreiber mit Umsatzeinbussen durch den Streik. Ein Ende des Post-Streiks ist nicht in Sicht:  Die Verhandlungen sollen am 3. Juli fortgesetzt werden.



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