Picnics aggressive Expansion in Deutschland: Online-Supermarkt will durchstarten

Picnic, der niederländische Online-Supermarkt, der seit 2018 in Deutschland aktiv ist, hat sich ehrgeizige Ziele für das Jahr 2023 gesetzt. Auf der diesjährigen K5-Konferenz in Berlin bot Picnic tiefe Einblicke und kündigte an, sein Liefergebiet in diesem Jahr auf bis zu 80 Städte und Ballungsgebiete in Deutschland auszuweiten. So will das Unternehmen seinen Umsatz nahezu verdoppeln.

Picnic plant, seinen Umsatz in diesem Jahr auf 400 Millionen Euro zu steigern, verglichen mit den 275 Millionen Euro im Vorjahr. Dieses Ziel soll durch die Eröffnung von 25 zusätzlichen Verteilungszentren allein in Deutschland ermöglicht werden. Ende letzten Jahres hatte der Lieferdienst 34 solcher Zentren in Deutschland; bis Ende 2023 sollen es 59 sein, so RetailDetail im Mai. Die Online-Supermarkt-Lieferungen von diesen lokalen Hubs erfolgen mit eigens entwickelten Elektrotransportern.

Mit der Eröffnung neuer Standorte in Hamburg und bald in Berlin agiert Picnic erstmals ausserhalb des Ruhrgebiets.

Die ehrgeizigen Expansionspläne von Picnic in Deutschland sind kein Zufall, da die deutsche Supermarktgruppe Edeka ein Aktionär des Unternehmens ist. Im Jahr 2021 haben die Aktionäre 180 Millionen Euro in den deutschen Zweig von Picnic investiert: Sie wollen nun ihre Investitionen belohnt sehen, berichtet RetailDetail EU.

Einige der wichtigsten Zahlen und Fakten im Überblick

• Ziel für 2023: Umsatz von 400 Millionen Euro auf dem deutschen Markt
  
• Geplante Anzahl von Verteilungszentren bis Ende 2023: 59
  
• Anzahl der E-Lieferfahrzeuge bis Ende 2023: mehr als 1.400
  
• Mitarbeiterzahl wird 2023 auf 3.500 ansteigen
  
• Im Laufe des Jahres abgedeckte Städte und Ballungsgebiete in Deutschland: 80
• Nächste Städte für grosse Logistikzentren: Berlin, Viernheim/Mannheim für die Rhein/Main-Region, Nürnberg und München für Bayern und Leipzig im Osten.
• Erwarteter Nettoverlust für 2023: 67 Millionen Euro

Allerdings hat das Wachstum auch Kosten: Mit zunehmender Reichweite des Unternehmens steigen auch die Verluste. Picnic rechnet laut RetailDetail in Deutschland in diesem Jahr immer noch mit einem Nettoverlust von 67 Millionen Euro, obwohl die Bruttomarge im letzten Jahr leicht (um einen Prozentpunkt) auf 36,8 % gestiegen ist. Die Verluste nehmen in Relation zum Umsatz gesehen ab, wobei Picnic im letzten Jahr 63 Millionen Euro und 2021 57,8 Millionen Euro Verlust verzeichnete​​.

Picnic ist ein niederländisches Online-Supermarkt-Unternehmen, das seit 2018 in Nordrhein-Westfalen und seit 2021 auch in Frankreich tätig ist​​. 

Das Unternehmen wurde 2015 in den Niederlanden gegründet, hat ein rasant wachsendes, kostengünstiges Geschäftsmodell entwickelt, das sich von nahezu allen anderen Lebensmittel-Lieferdiensten, die heute operieren, unterscheidet. Zwei Dinge heben es ab: Erstens betreibt Picnic eine regelmässige Lieferstrecke anstelle von On-Demand-Lieferungen, und zweitens setzt Picnic Preise für den Massenmarkt und nicht für den Premium-Markt.

Dies ermöglicht es Picnic, erhebliche Einsparungen zu erzielen, die es wiederum verwendet, um kostenlose Lieferungen und einen günstigeren Preis anzubieten, was seinen Kundenstamm erweitert.
Picnic baut Wartelisten von interessierten Verbrauchern auf und fügt nur dann Routen hinzu, wenn genügend Kunden vorhanden sind, um die neue Route rentabel zu machen​.

Picnic macht sich dabei jüngst auch zunehmend unabhängiger von Handelsmarken. In den Niederlanden bietet das Unternehmen bereits 1000 Produkte als Eigenmarken an und plant, dieses Angebot auf 2000 zu verdoppeln und auch in Deutschland anzubieten.

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