Sonderauswertung der ECC-Studie
26.03.2019, 16:08 Uhr
Das sind die Payment-Favoriten im DACH-Raum
Die wichtigsten Bezahlverfahren in Online Shops bleiben unverändert, aber Vielkäufer und Mobile-Fans verändern das Bild. Händlern macht die zunehmende Komplexität zu schaffen.
Wenn es im Online Shop ans Bezahlen geht, haben die meisten Kunden mittlerweile sehr klare Präferenzen. Fast drei Viertel der Shopper begleichen die Kaufsumme immer mit ihrem Lieblingsbezahlverfahren, wenn es denn angeboten wird - und zwar völlig unabhängig vom gekauften Produkt, dem Kaufbetrag und dem Shop. Ganz besonderes treu sind PayPal-Nutzer: 86 Prozent von ihnen bezahlen stets mit PayPal, wenn es verfügbar ist. Das geht aus einer exklusiven Sonderauswertung der neuesten Payment-Studie des ECC Köln hervor, die der E-Commerce-Ableger des Instituts für Handelsforschung (IFH) für uns angefertigt hat.
So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass PayPal in der Gruppe der fünf beliebtesten Bezahlverfahren seit Jahren Platz zwei für sich beanspruchen kann. Nur die Rechnung liegt weiterhin unangefochten auf Rang eins in der Nutzergunst. Platz drei geht an die Lastschrift. Dahinter folgen die Kreditkarte und Sofortüberweisung, die mit einem Plus von neun Prozent in der Beliebtheit am deutlichsten zulegen konnte.
Ist damit jeder Shop-Betreiber, der diese fünf Zahlarten anbietet, aus dem Schneider? Ganz so einfach ist es leider nicht. Dass diese Rangfolge seit Jahren mehr oder weniger identisch ist, erleichtert den Händlern nach Einschätzung der Forscher zwar die Zusammenstellung ihres Payment-Mixes, dennoch offenbart ein Blick auf die Details, dass insbesondere die umsatzstarken und zukunftsweisenden Zielgruppen der Heavy Shopper und der Smart Consumer deutlich flexibler und innovativer sind.
Heavy Shopper und Smart Consumer bringen Wandel
So nutzen die Heavy Shopper, also diejenigen, die mindestens alle zwei Wochen online bestellen, deutlich häufiger Bezahlmethoden wie Paydirekt, Giropay oder Amazon Payments als der Durchschnitt. Die Smart Consumer - eine besonders Mobile-affine Zielgruppe - dürften in den kommenden Monaten immer häufiger mobile Bezahlverfahren einsetzen, allen voran die beiden Neulinge am Markt, Google Pay und Apple Pay. Fast zwei Drittel der insgesamt 2.000 in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragten Konsumenten kennen das Mobile Payment von Google, die Hälfte das von Apple. Und: In rund 15 Prozent der Shops können die Kunden diese mobilen Zahlarten schon verwenden.
Nach Ansicht der Studienautoren zeigt dies, dass innovative Payment-Anbieter eine gute Chance auf dem Markt haben. Entscheidend ist der Mehrwert für den Kunden, beispielsweise Geschwindigkeit, Komfort oder die Kombination mit Zusatzservices. Daher sind hier in Zukunft entsprechende Verschiebungen durchaus denkbar.
Die Online-Händler reagieren auf diese Entwicklungen und optimieren ihr Angebot an Bezahlmethoden. Im Schnitt haben sie derzeit 6,6 Zahlarten im Portfolio und damit erstmals seit Jahren etwas weniger als im Vorjahr. 40 Prozent der knapp 400 befragten kleineren und mittelständischen Online-Händler haben ihren Payment-Mix in den vergangenen zwei Jahren ausgemistet. Vor allem wenig nachgefragte oder risikoreiche Zahlarten wie die Nachnahme oder die ungesicherte Rechnung und die Lastschrift mussten anderen Verfahren Platz machen.