Gastkommentar 08.02.2020, 08:02 Uhr

Meine Online Marketing Fails 2020

Von SEO über Social Media: Im Berateralltag findet man des Öfteren interessante Spielvarianten des Online Marketings. SEO-Berater Severin Lucks von der DELUCKS GmbH nennt seine Online Marketing Fails 2020.
(Quelle: Fotolia.com/chrisdorney)
Von Severin Lucks, Managing Director DELUCKS GmbH
Von SEO über Social Media - in meinem Berateralltag werde ich hin und wieder mit interessanten Interpretationen des Online Marketings konfrontiert. Ich erkläre im Folgenden einige missglückte Marketing-Massnahmen.

Social Media

Betrachtet man die Entwicklung der Nachfrage von Social Media, sieht man bereits seit mehreren Jahren eine Konsolidierung des Marktes und ein Abflachen des "Social Media Hypes".
Quelle: Google Trends
Dies ist einerseits auf die Sättigung der Konsumenten zurückzuführen, ihr Leben digital zu teilen. Andererseits haben Datenschutzskandale, Fake News und Werbealgorithmen dazu beigetragen, dass es nicht mehr interessant ist, neue Kanäle zu erschliessen - weder für Konsumenten noch für Unternehmen.
 
Unternehmen müssen darüber hinaus oft unverhältnismässig viel Arbeit investieren, um die extrem kurzlebige Social-Media-Kommunikation am Laufen zu halten. Dafür erhalten sie dann trotzdem nur beschränkte Reichweite auf den Plattformen.
Von den mühsam aufgebauten Followern und Fans sind oft gerade mal ein Viertel rein organisch (also ohne Werbung) erreichbar. Man muss ständig Werbebudget nachlegen, um das zu kompensieren und erhält dafür kaum relevanten Ertrag. Es ist daher mittlerweile effizienter, gar nicht mehr in Social-Media-Kommunikation zu investieren, sondern dort einfach nur Werbung zu schalten und Influencer einzuspannen.

Social Media - so nicht

Ein klassisches Fail ist es nun, wenn man in seiner Aussenkommunikation alles daran setzt, durch Social Media modern zu wirken. Social Icons und Hashtags auf Plakaten wirken aber nicht nur pseudo-hip, sondern kommunizieren auch nach aussen, dass die eigenen Kommunikationskanäle wie die Website oder der Point-of-Sale zu vernachlässigen sind. Dort allerdings hat man die maximale Kontrolle über die Customer Journey - ganz im Gegenteil zu Social Media.
Wer als Unternehmen Social Icons und Hashtags über Print-Objekte nach aussen kommuniziert, wirkt unprofessionell und macht sich meiner Ansicht nach lächerlich. Besser ist es, seine Hausaufgaben zu machen, und eigene Kommunikationskanäle zu entwickeln und zu kommunizieren. Social Links und Hashtags sollten chronologisch erst nach der Website und dem Newsletter genannt werden.
Beispiel: BMW.com entwickelt sich zur Themenplattform rund um "Freude am Fahren". Der Lifestyle und Content steht im Vordergrund, die Automodelle werden im Menü erst zuletzt genannt.
Quelle: BMW
Statt also in der Kommunikation Ressourcen an Social Media zu verschwenden, sollte man zunächst eine ordentliche eigene Internetpräsenz aufbauen, die denselben Ansprüchen genügt: Gute und aktuelle Inhalte sind auch in der eigenen Website und beispielsweise im Blog und im Newsletter Pflicht. Dort gibt es allerdings volle Kontrolle über die Customer Journey und keine Abhängigkeiten von Social-Media-(Un-)Trends.



Das könnte Sie auch interessieren