Harley Finkelstein, COO Shopify
16.11.2019, 09:26 Uhr
"Keine Handelsplattform im deutschen Markt wächst so schnell wie wir"
Erst seit März 2018 ist der Shopsoftware-Hersteller Shopify mit einem Büro in Deutschland vertreten. Das starke Wachstum des kanadischen Unternehmens lässt den Markt aufhorchen.
Lange Zeit wurde Shopify auf dem deutschen Markt für Shopsoftware nicht wirklich wahrgenommen - die Software war nicht auf Deutsch erhältlich und auch deutsche Ansprechpartner fehlten. Seit rund zwei Jahren bemüht sich das kanadische Unternehmen verstärkt um deutsche Händler, und das mit wachsendem Erfolg.
Was Shopify für deutsche Shop-Betreiber interessant macht, erklärt Chief Operating Officer (COO) Harley Finkelstein im Interview.
In den Medien wird Shopify immer wieder als Herausforderer von Amazon oder gar als das nächste Amazon bezeichnet. Wie kommt es zu dieser Einschätzung?
Harley Finkelstein: Ein Grund für den Vergleich von Shopify mit Amazon dürfte sein, dass Shopify mehr zu bieten hat als nur Online Shops. Wir ermöglichen Händlern die Abwicklung von Bezahltransaktionen, wir helfen ihnen beim Versand, und vor Kurzem haben wir begonnen, sie auch beim Fulfillment zu unterstützen. Was wir also versuchen, ist, nicht nur ein Anbieter von E-Commerce-Software zu sein, sondern vielmehr ein Full-Service-Betriebssystem für den Einzelhandel. Ohne Shopify braucht ein Händler für sein Online-Business eine Handelssoftware, eine Point-of-Sale-Lösung, eine Lösung für die Marktplatzanbindung, einen Payment-Dienstleister, mehrere Versanddienstleister usw. Mit Shopify bekommt er alles aus einer Hand. Aber wir sind kein Marktplatz.
In Deutschland spricht die Branche gerade viel über Shopify. Wie kommt das?
Finkelstein: Wir haben schon seit Jahren viele deutsche Händler als Kunden - und das, obwohl Shopify bisher nicht ganz auf den deutschen Markt zugeschnitten war. Dennoch haben unsere Kunden unsere Lösung erfolgreich eingesetzt. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich die Zahl unserer Kunden in Deutschland mehr als verdoppelt. Und auch der Handelsumsatz, den unsere Kunden über Shopify machen, hat sich verdoppelt. Es gibt keine andere Handelsplattform im deutschen Markt, die so schnell wächst wie wir. Das zeigt, wie viel Potenzial hier besteht. Deswegen investieren wir massiv in den deutschen Markt. Wir haben mittlerweile ein Team von über 50 Mitarbeitern in Deutschland, verfügen über mehr als hunderttausend Kunden in Europa und ein grosses Partnernetzwerk aus Agenturen und freien Entwicklern, die mit Features und Apps für Shopify-Händler einen Mehrwert schaffen. Damit können wir zur führenden Commerce-Plattform im deutschen Markt werden.
Woher kommt das starke Wachstum?
Finkelstein: Das hat eine Reihe von Gründen. Zum einen haben wir einige kluge Köpfe eingestellt, die unser Geschäft hier voranbringen. Zum anderen beginnen wir zu verstehen, was unsere deutschen Kunden wollen. Wir passen unsere Produkte an den deutschen Markt an, beispielsweise durch einen Ausbau des Payment-Angebots und eine Zusammenarbeit mit dem Händlerbund. Sehen Sie: Vertrauensbildende Zertifizierungen sind in Deutschland sehr wichtig. Wenn wir also Marktführer in Deutschland sein wollen - was wir durchaus erreichen können -, brauchen wir solche Zertifikate, wie wir es nun mit der Vorzertifizierung des Händlerbunds und der IT-Recht Kanzlei haben. Ausserdem ist die Verwaltung von Shopify mittlerweile komplett auf Deutsch.
In den Medien wird Shopify immer wieder als Herausforderer von Amazon oder gar als das nächste Amazon bezeichnet. Wie kommt es zu dieser Einschätzung?
Harley Finkelstein: Ein Grund für den Vergleich von Shopify mit Amazon dürfte sein, dass Shopify mehr zu bieten hat als nur Online Shops. Wir ermöglichen Händlern die Abwicklung von Bezahltransaktionen, wir helfen ihnen beim Versand, und vor Kurzem haben wir begonnen, sie auch beim Fulfillment zu unterstützen. Was wir also versuchen, ist, nicht nur ein Anbieter von E-Commerce-Software zu sein, sondern vielmehr ein Full-Service-Betriebssystem für den Einzelhandel. Ohne Shopify braucht ein Händler für sein Online-Business eine Handelssoftware, eine Point-of-Sale-Lösung, eine Lösung für die Marktplatzanbindung, einen Payment-Dienstleister, mehrere Versanddienstleister usw. Mit Shopify bekommt er alles aus einer Hand. Aber wir sind kein Marktplatz.
In Deutschland spricht die Branche gerade viel über Shopify. Wie kommt das?
Finkelstein: Wir haben schon seit Jahren viele deutsche Händler als Kunden - und das, obwohl Shopify bisher nicht ganz auf den deutschen Markt zugeschnitten war. Dennoch haben unsere Kunden unsere Lösung erfolgreich eingesetzt. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich die Zahl unserer Kunden in Deutschland mehr als verdoppelt. Und auch der Handelsumsatz, den unsere Kunden über Shopify machen, hat sich verdoppelt. Es gibt keine andere Handelsplattform im deutschen Markt, die so schnell wächst wie wir. Das zeigt, wie viel Potenzial hier besteht. Deswegen investieren wir massiv in den deutschen Markt. Wir haben mittlerweile ein Team von über 50 Mitarbeitern in Deutschland, verfügen über mehr als hunderttausend Kunden in Europa und ein grosses Partnernetzwerk aus Agenturen und freien Entwicklern, die mit Features und Apps für Shopify-Händler einen Mehrwert schaffen. Damit können wir zur führenden Commerce-Plattform im deutschen Markt werden.
Woher kommt das starke Wachstum?
Finkelstein: Das hat eine Reihe von Gründen. Zum einen haben wir einige kluge Köpfe eingestellt, die unser Geschäft hier voranbringen. Zum anderen beginnen wir zu verstehen, was unsere deutschen Kunden wollen. Wir passen unsere Produkte an den deutschen Markt an, beispielsweise durch einen Ausbau des Payment-Angebots und eine Zusammenarbeit mit dem Händlerbund. Sehen Sie: Vertrauensbildende Zertifizierungen sind in Deutschland sehr wichtig. Wenn wir also Marktführer in Deutschland sein wollen - was wir durchaus erreichen können -, brauchen wir solche Zertifikate, wie wir es nun mit der Vorzertifizierung des Händlerbunds und der IT-Recht Kanzlei haben. Ausserdem ist die Verwaltung von Shopify mittlerweile komplett auf Deutsch.
"Kleine Anbieter können schnell mit uns starten"
Wie wichtig ist der deutsche Markt für Shopify?
Finkelstein: Nach unserem Kerngebiet - also USA, Kanada, Grossbritannien, Australien und Neuseeland - kommt Deutschland, dann Frankreich und der Rest von Westeuropa. Nach Deutschland werden wir regelrecht hineingezogen, weil immer mehr kleine Händler, aber auch grosse Marken wie Red Bull unser System einsetzen. Das zeigt, dass wir hier gute Chancen haben.
Was macht Shopify für deutsche Händler denn so interessant?
Finkelstein: Zwei Dinge: Das eine ist sicherlich die Einfachheit und die Skalierbarkeit des Systems. Die Konfiguration ist binnen einer Stunde möglich. Und wenn das Geschäft gut läuft, ist der Händler in seinem Wachstum bei Shopify nicht begrenzt. Wir haben grosse Händler, die jedes Jahr viele Millionen mit Shopify umsetzen, und kleine, die deutlich weniger umsetzen. Das heisst, kleine Anbieter können schnell mit uns starten, und müssen die Plattform aber nicht austauschen, selbst wenn sie sehr stark wachsen. Das ist einzigartig.
Müssen die Kunden, wenn sie wachsen, denn auf die Enterprise-Version "Shopify Plus" umsteigen?
Finkelstein: Es ist nicht wirklich ein Umstieg. Wenn das Unternehmen wächst, nutzt es einfach die erweiterte Funktionalität von Shopify Plus, zum Beispiel die Anbindung an ein ERP-System wie SAP. Dafür ist kein grosser Aufwand nötig, das können wir quasi auf Zuruf umsetzen.
Und was ist der zweite Grund für das grosse Interesse?
Finkelstein: Shopify bietet eine moderne Software. Herkömmliche Shopsysteme verändern sich nicht sehr schnell, sind nicht sehr innovativ. Wenn ein Händler eines Tages vom Einkaufen auf Instagram hört - Shopify ist eine der wenigen Plattformen, die es direkt ermöglicht. Wenn er von Apple Pay hört - Shopify kann auch das. Was uns also zum führenden Shopsystem weltweit macht, ist, dass wir Händlern ermöglichen, von Innovationen und Trends im Einzelhandel zu profitieren, und zwar viel schneller als mit anderen Shopssystemen.
Finkelstein: Nach unserem Kerngebiet - also USA, Kanada, Grossbritannien, Australien und Neuseeland - kommt Deutschland, dann Frankreich und der Rest von Westeuropa. Nach Deutschland werden wir regelrecht hineingezogen, weil immer mehr kleine Händler, aber auch grosse Marken wie Red Bull unser System einsetzen. Das zeigt, dass wir hier gute Chancen haben.
Was macht Shopify für deutsche Händler denn so interessant?
Finkelstein: Zwei Dinge: Das eine ist sicherlich die Einfachheit und die Skalierbarkeit des Systems. Die Konfiguration ist binnen einer Stunde möglich. Und wenn das Geschäft gut läuft, ist der Händler in seinem Wachstum bei Shopify nicht begrenzt. Wir haben grosse Händler, die jedes Jahr viele Millionen mit Shopify umsetzen, und kleine, die deutlich weniger umsetzen. Das heisst, kleine Anbieter können schnell mit uns starten, und müssen die Plattform aber nicht austauschen, selbst wenn sie sehr stark wachsen. Das ist einzigartig.
Müssen die Kunden, wenn sie wachsen, denn auf die Enterprise-Version "Shopify Plus" umsteigen?
Finkelstein: Es ist nicht wirklich ein Umstieg. Wenn das Unternehmen wächst, nutzt es einfach die erweiterte Funktionalität von Shopify Plus, zum Beispiel die Anbindung an ein ERP-System wie SAP. Dafür ist kein grosser Aufwand nötig, das können wir quasi auf Zuruf umsetzen.
Und was ist der zweite Grund für das grosse Interesse?
Finkelstein: Shopify bietet eine moderne Software. Herkömmliche Shopsysteme verändern sich nicht sehr schnell, sind nicht sehr innovativ. Wenn ein Händler eines Tages vom Einkaufen auf Instagram hört - Shopify ist eine der wenigen Plattformen, die es direkt ermöglicht. Wenn er von Apple Pay hört - Shopify kann auch das. Was uns also zum führenden Shopsystem weltweit macht, ist, dass wir Händlern ermöglichen, von Innovationen und Trends im Einzelhandel zu profitieren, und zwar viel schneller als mit anderen Shopssystemen.