Data-Management Plattformen: Profile nutzbar machen

Differenzierung nicht leicht

Eine Differenzierung der Anbieter ist nicht nur deshalb schwierig, weil alle ­behaupten, Daten jeglicher Art integrieren zu können. Sie wenden sich auch alle an die gleichen Zielgruppen, vorwiegend Werbungtreibende und Publisher.
"Der Einsatz einer Data-Management Plattform ist für Marketer sinnvoll, die ihre Werbeausgaben im Akquisitionsmarketing optimieren und neue Zielgruppenpotenziale erschliessen möchten. Für Publisher kann die Lösung zur optimalen Vermarktung ihrer Werbeplätze dienen", erläutert Sebastian Fleischmann, Sales ­Director DACH für die Marketing Cloud bei Oracle.
Deren "Herzstück" sei die ­grosse Auswahl der angebundenen Media- und Analytics-Partner. Dadurch können Kunden Zielgruppensegmente jederzeit in Echtzeit übergeben, beispielsweise an eine Demand-Side-Plattform, die auf entsprechende Ad Impressions bietet.
François Genon-Catalot, Senior Digital Strategist bei Adobe Systems, nennt das "Cross-Device-Feature" des Audience ­Managers von Adobe als Alleinstellungsmerkmal. Das Tool könne mit Informationen von verschiedenen Geräten und Quellen Anwenderprofile erstellen, sodass die Unternehmen die Customer Journey ­genau nachvollziehen können. Das gelingt dann, wenn sich der User mit dem gleichen Login auf den Geräten einloggt.
Nugg Ad nennt als Alleinstellungsmerkmal seiner Data-Management Plattform die Kombination aus marktrelevanten Daten und Machine-Learning-Technologie zur Reichweitenverlängerung sowie die Veredelung von Datenbeständen. Als Managed-Service-Angebot erbringen Nugg-Ad-Consultants Dienstleistungen wie die Einrichtung von Zielgruppen oder die Datenweitergabe an Supply-Side- oder Demand-Side-Plattformen. Die Zugriffsmöglichkeiten für Kunden werden in diesem Jahr ausgebaut. Über einen "Segment Builder" können die Kunden selbst Datenquellen kombinieren und Zielgruppen definieren.

Umfassender Blick auf den User

Mediamath nutzt die eigene Identity-Management-Lösung, um einen umfassenden Blick auf die Nutzer zu ermöglichen.  User-Profile bleiben nicht permanent in einem bestimmten Segment, sondern werden je nach Nutzeraktivität in Echtzeit "frisch" eingeteilt. Die Kunden können eine neue Segmentierung vornehmen und diese innerhalb kürzester Zeit aktivieren, erklärt Ouelette von Mediamath. Da das Unternehmen sowohl eine Data-Management Plattform als auch eine Demand-Side-Plattform betreibt, gebe es bei der Datenübergabe keine Verluste oder Verzögerung.
Ignition One wirbt mit der flexiblen ­Integrierbarkeit seiner Data-Management-Plattform in bestehende Systemlandschaften und ebenfalls mit der sekundenschnellen Zielgruppensegmentierung.
Dino Bongartz von The Adex betont, dass The Adex der einzige europäische Dienstleister mit deutscher Technologie sei, der global unter den europäischen ­Datenschutzbestimmungen arbeite.
"Wir sind gemäss deutscher Datenschutzgesetze und europäischer Datenschutzrichtlinien vollständig datenschutzkonform." Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshof zu Safe Harbor habe das für europäische Kunden eine besondere Bedeutung.
Boris Schärf, Geschäftsführer von Adverserve, einem Adtech-Beratungsunternehmen, arbeitet seit Anfang des Jahres mit Data-Management Plattformen. Sein erstes Fazit: "Deren Einsatz ist die richtige Entscheidung, aber das beste Werkzeug hilft nichts, wenn ich nicht weiss, wie ich es am besten einsetze."



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