Die Digitalisierung verändert die Luftfahrt

KI in der Wartung

Existenziell für einen sichereren und pünktlichen Flugbetrieb ist die Wartung der Flugzeuge. Wenn eine Maschine ausfällt, dann kostet das die Airline nicht nur eine Menge Geld, etwa durch Reparaturverluste oder durch Entschädigungszahlungen an die Passagiere, es droht auch ein Imageverlust. Nichts ist für die Kunden ärgerlicher als ein verspäteter oder gar gecancelter Flug.
Es gibt nur wenig technisches Gerät, das so komplex und umfangreich zu warten ist wie ein Flugzeug. Es besteht aus Millionen von Einzelteilen und die Wartung hat strikten gesetzlichen Vorgaben zu folgen. Daher ist die Instandhaltung der Maschinen sehr kostenintensiv. Fluggellschaften arbeiten folglich stets an der Optimierung ihrer Technik-Sparte.
Alexander Laukenmann
“„Das Hauptziel des Hamburger Flughafens ist es, dem Passagier während der gesamten Kunden-Reisekette Informationen digital zur Verfügung zu stellen.“„
Alexander Laukenmann
Geschäftsführer des
Flughafens Hamburg
Die südkoreanische Korean Air setzt bei der Wartung ihrer Flugzeuge bereits auf Künstliche Intelligenz, genauer gesagt auf IBM Watson. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um das derzeit am weitesten entwickelte intelligente Computerprogramm weltweit. Das nach dem IBM-Gründer Thomas J. Watson benannte Programm ist ein fast schon menschlich kommunizierendes kognitives System, das nicht nur enorm viel weiss, sondern auch ständig hinzulernt.
Korean Air hat über Jahre hinweg Wartungsberichte von Hunderten von Flugzeugen gesammelt. Dieser Datenschatz dokumentiert die Fehler und Lösungswege für viele Probleme – doch ein Durchforsten der Daten nach einem bestimmten Ereignis würde der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleichen. Um die Daten zugänglich zu machen, erfasst Watson die strukturierten und unstrukturierten Daten der Fluggesellschaft aus den unterschiedlichsten Quellen wie technische Richtlinien, Logbücher, Notizen von Technikern oder Aufzeichnungen von Vorkommnissen während der Flüge. Die Künstliche Intelligenz erkennt dabei Zusammenhänge, die den Wartungsteams helfen, Probleme schneller zu identifizieren und zu lösen. Anstatt stundenlang nach der möglichen Ursache für ein Problem zu suchen, befragen die rund 2000 Techniker Watson und erhalten die Lösung in vielen Fällen nahezu in Echtzeit. Seit dem Einsatz von IBM Watson bei rund 200.000 Wartungsfällen sollen die Zeiten für die Fehlersuche bei der Behebung von Defekten um 90 Prozent gesunken sein.




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