Die Digitalisierung verändert die Luftfahrt
Internet an Bord
Noch Zukunftsmusik ist bei vielen Fluggesellschaften das weltweit verfügbare Internet an Bord der Maschinen. Das zeigt, dass viele Airlines die immense Bedeutung des Onboard-Internets als Treiber der Digitalisierung, als Instrument der Kundenbindung und als Einnahmequelle noch nicht verstanden haben. Die Studie „Spread your wings“ der Unternehmensberatung Roland Berger vom Mai letzten Jahres kam nicht nur zu dem Ergebnis, dass Internet in Flugzeugen schon heute ein wichtiges Kriterium bei der Wahl eines Fluges ist, sondern auch dazu, dass zwei Drittel der Befragten bereit sind, dafür zu zahlen.
Derzeit gibt es beim Onboard-Internet noch grosse Unterschiede zwischen den Airlines – die Preise schwanken zwischen kostenlosem Internet auf Europaflügen, 9 Euro pro Stunde und 17 Euro für einen gesamten Langstreckenflug oder kostenlosen 20 MByte und 10 Dollar für weitere 150 MByte. Auf lange Sicht dürfte das Internet an Bord aber nicht mehr mit Extra-Kosten verbunden sein. Zumindest gehen 96 Prozent der deutschen Luftfahrtunternehmen davon aus, dass es 2030 flächendeckend kostenlosen Internetzugang an Bord der Maschinen geben wird.
Auf Langstreckenflügen werden Satelliten für das Onboard-Internet genutzt. Die Airlines greifen auf geostationäre Satelliten zu, die in 36.000 Kilometern Höhe entlang des Äquators über der Erde kreisen. Eine Antenne am Rumpf der Flugzeuge baut eine Verbindung zu einem nahegelegenen Satelliten auf, der seinerseits die Verbindung zwischen Flugzeug und Bodenstation herstellt.