Die Zukunft der IT-gestützten Zusammenarbeit
Die Distributed Company und flexible Start-ups
Vor allem in der Start-up-Szene hat sich eine ganz eigene Kultur der Collaboration entwickelt. Start-ups müssen hochgradig flexibel arbeiten und aus ihrer cleveren Idee erst ein erfolgreiches Geschäftsmodell entwickeln und etablieren. Gleichzeitig müssen Start-ups damit umgehen können, dass der Pool an Mitarbeitern stark fluktuiert, dass Know-how hinzugeholt werden muss oder man sich aufgrund von Finanzierungsengpässen wieder von Mitarbeitern trennen muss.
Deshalb verzichten Start-ups oft auf Hierarchien. Viele machen das auch deshalb, um den „Punk“ ins Business zu tragen, sich von etablierten Unternehmen abzuheben, für ein lockeres Arbeitsklima zu sorgen und eine gewisse Aufbruchstimmung zu signalisieren.
Start-ups orientieren sich in die Breite. Es gibt vielleicht ein, zwei Chefs. Alle anderen Mitarbeiter stehen und arbeiten auf derselben Stufe. Ohne eine gute bis herausragende Collaboration ginge das gar nicht. Schliesslich ist jeder für sich selbst verantwortlich und muss ebenso viel für die Zusammenarbeit leisten, wie er von der Zusammenarbeit profitiert.
Collaboration in Start-ups
Start-ups führen vor, wie Collaboration funktionieren kann: Sie leben den Informationstransfer dank Kommunikation, sie teilen ihr Wissen. Sie machen das auch nicht nur, um eventuell ihre eigenen Collaboration-Produkte an die Käufer zu bringen. Sie machen es, um im Zweifelsfall sogar weltweit verstreut zusammenarbeiten zu können. Distributed Company nennt man eine solche Firma heute, früher hiess so etwas eher virtuelles und noch früher büroloses Unternehmen.
Distributed Companies sind nicht selten und durchaus erfolgreich. Automattic etwa, das Unternehmen hinter Wordpress, hat 245 Mitarbeiter, die weltweit verteilt zusammenarbeiten. Die 100 Mitarbeiter von GitHub sind ebenfalls über den Globus verteilt. Auch Stackexchange und MySQL gelten als Distributed Companies, ebenso Upworthy.
Etablierte Unternehmen können aus der Zusammenarbeit solcher Firmen lernen und eine Menge Vorteile für sich ableiten. Unternehmen, die sich etwa von der Idee einer Zentrale, eines Schaffenszentrums, verabschieden, können ihre Mitarbeiter global rekrutieren. Die Mitarbeiter müssen nicht mehr aus den USA oder Asien nach Deutschland ziehen und umgekehrt. Sie können stattdessen in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben und dennoch ihre individuellen Fähigkeiten einbringen. Fachkräftemangel in Deutschland? Distributed Companies stören sich daran nicht mehr. Ihr Mitarbeiter-Pool erstreckt sich über die ganze Welt.
Damit fällt auch der Zwang zu klassischen Arbeitsverträgen. Freelancer, die aufgrund ihres Wissens für einzelne Projekte engagiert werden, lassen sich dank guter Collaboration kurzfristig einbinden. Zwar fliesst damit auch Wissen über Unternehmensinterna an die Freelancer, in diesen Fällen müssen sich die Unternehmen durch entsprechende Verträge absichern – so wie das bisher auch schon der Fall gewesen ist.
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