Testcenter
16.11.2020, 21:21 Uhr
PlayStation 5 unter der Lupe
Ein neuer Stern am Konsolenhimmel? Wir haben die PlayStation 5 getestet.
Autor: Benjamin Braun, Games.ch
Die Wartezeit hat ein Ende! Ab dem 19. November erscheint Sonys neue Spielekonsole PlayStation 5 in Europa. Wir konnten sie bereits ausführlich unter die Lupe nehmen. In unserem Praxistest verraten wir euch, warum Gamer die neue Plattform unbedingt haben sollten.
Es ist für jeden Spieler immer wieder ein grosser Moment, neue Hardware in die Finger zu bekommen, sie erstmals anzufassen und natürlich vor allem auch auszuprobieren. Uns geht es da nicht anders, und wir haben in unserem Beruf zudem das Glück, bereits etwas früher als die meisten anderen Hand anlegen zu dürfen. Da wir Sonys PlayStation 5 schon ausprobieren konnten, möchten wir euch unsere Eindrücke von Konsole und Hardware-Features, dem neuen DualSense-Controller und Co nicht vorenthalten. Im Folgenden widmen wir uns darüber hinaus ausführlich Themen wie der Abwärtskompatibilität, PSVR und natürlich dem Software-Angebot zum Start.
Blitzinstallation mit Stil
Als Sony das Design der PS5 enthüllte, konnte man über «schön» oder «nicht so schön» gewiss streiten. Die wellenförmigen Kunststoffabdeckungen an der oberen und unteren Seite (respektive links und rechts in vertikaler Position), zwischen denen die breite, schwarze Kunststofffront leicht nach innen verrückt durchlinst, ist zweifellos nicht jedermanns Sache. Uns gefällt das Windschnittige gut – wir geben aber zu, dass wir die Konsole auch dann haben wollen würden, wenn sie wie ein VHS-Videorekorder aus den 1980ern aussähe. Bei der ersten Begegnung mit der PS5 wundert man sich vielleicht noch über das Gewicht, denn trotz der 4,5 kg, rund 1100 g mehr als bei der PS4 Pro, ist die Konsole gefühlt leichter. Das dürfte primär mit den Abmessungen (ca. 26,5 × 38,5 × 10,0 cm) zu tun haben, mit denen die PS5 grob das doppelte Volumen der PS4 Pro aufweist. Die 4,5 kg aber gelten lediglich für das uns vorliegende Modell mitsamt fest verbautem UHD-Blu-ray-Laufwerk, das unserem Eindruck nach beim Installationsprozess etwas langsamer ist als im Vorgänger. Die um ein Fünftel günstigere, sogenannte Digital Edition bringt nur etwa 4 kg auf die Waage.
Neben der Konsole und dem DualSense-Controller, auf den wir später noch näher eingehen, liegt alles bei, was man zur Inbetriebnahme benötigt. Das umfasst neben einem mit knapp 1,5 m ausreichend langen HDMI-Kabel und etwa ebenso langen Kabeln zum Anschliessen des internen Netzteils an die Steckdose und dem Gamepad an die Konsole zudem den Standfuss. Letzteren benötigt ihr aufgrund der unebenen Seitenteile auch für eine waagerechte Position. Auf den ersten Blick sieht der Fuss ziemlich wackelig aus, gibt dem Gerät allerdings in beiden Ausrichtungen eine ausreichende Stabilität, sofern man es nicht von aussen irgendwie belastet. Denn wenn Redaktionskatze Mia darüberlaufen würde, würde die PS5 zumindest zwischenzeitlich aus der Balance geraten. Da wäre eine praktischere Lösung, die weniger auf ein stylisches Äusseres abzielt, eventuell eine Überlegung wert gewesen. Aber dafür ist die Lösung komfortabel und schnell, wenn man seine PS5 vielleicht mit in den nächsten Urlaub nehmen oder von der Vertikalen doch in die Horizontale wechseln möchte – oder umgekehrt.
Auch nach dem Erststart geht alles flott weiter. Schritt für Schritt werdet ihr, ähnlich wie schon auf der PS4, durch die wichtigsten Prozesse geführt, richtet eine WLAN-Verbindung (natürlich Wi-Fi 6) ein oder steckt alternativ einfach das Netzwerkkabel hinten ein, ladet die neue Firmware herunter und verknüpft euer PSN-Konto oder richtet ein neues ein. Parallel dazu bietet euch die Software den Download der gängigsten Entertainment-Apps (ohne Netflix oder Amazon Prime Video wäre das Leben ja nur halb so schön) sowie die Verknüpfung eures Kontos mit sozialen Netzwerken an. All das könnt ihr auf Wunsch natürlich auch verschieben und später komplett manuell regeln oder die kinderleicht in mehreren Stufen oder in jedem Punkt separat regelbaren Privatsphäre-Einstellungen anpassen.
Was indes direkt und auch nach längeren Spielsessions auffällt: Die PS5 ist erheblich leiser als manche PS4-Modelle. Das Einzige, was trotz der Dämmstopfen etwas lauter wird, ist das Laufwerk während der Spielinstallation. Bei der Wiedergabe einer Blu-ray ist es hingegen angenehm leise, sodass man eher seine eigenen Atemgeräusche hören würde. Apropos Blu-ray beziehungsweise UHD-BD: Ärgerlicherweise kann man in den Optionen immer noch nicht festlegen, dass HDCP automatisch für die BD-Wiedergabe genutzt, in Spielen aber deaktiviert wird. Ihr könnt HDCP also wie gehabt nur global ein- oder ausschalten. Wer also extern grabben möchte und später einen Film einschiebt, muss immer wieder an die Einstellung ran.