Cloud Computing
05.03.2018, 08:08 Uhr
Pizza-as-a-Service: Shop-Teile aus der Cloud
Cloud Computing hat sich durchgesetzt und so wandern immer mehr einzelne Bestandteile der E-Commerce-IT-Landschaft in die Wolke. Aus "Software as a Service" wird "Everything as a Service".
Stellen Sie sich vor, Sie möchten Pizza essen. Dann haben Sie die Wahl: Sie können sie selbst machen oder beim Lieferdienst bestellen, Sie können eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben oder ins Restaurant gehen - je nachdem, wie viel Sie selbst erledigen können und wollen, wie viel Zeit Sie haben, wie viel Sie vom Kochen verstehen und welche Zutaten Ihnen zur Verfügung stehen.
Selbst entwickeln, kaufen oder mieten
Vor einer ähnlichen Wahl stehen heute Unternehmen wie Online-Händler: Sie können entscheiden, ob sie die nötigen Software-Lösungen selbst entwickeln, fertig kaufen oder lieber mieten möchten, denn mittlerweile ist Cloud Computing weitverbreitet, viele Software-Lösungen stehen als Mietversion aus der Wolke zur Verfügung. So nutzen 65 Prozent der Unternehmen in Deutschland bereits Soft- und Hardware aus der Cloud, hat die Unternehmensberatung KPMG im Auftrag des Bitkom in ihrem "Cloud-Monitor 2017" ermittelt.
Immer mehr Software-Hersteller bedienen diese steigende Nachfrage und bieten ihre Produkte als Cloud-basierte Software-as-a-Service-Lösung an - entweder ausschliesslich oder zusätzlich zum herkömmlichen Lizenzverkauf, dem On-Premises-Modell, zum Beispiel Shop-Software-Hersteller: Anbieter wie Magento, Intershop, SAP Hybris oder Oro Commerce haben jeweils On-Premises- und Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) im Programm. Andere wie Commercetools, Novomind, Salesforce oder Websale sind nur über die Cloud verfügbar. Reine On-Premises-Lösungen wie Shopware oder Oxid eSales werden seltener.
As-a-Service-Lösungen versprechen Flexibilität
Für viele Online-Händler spricht vor allem ein Kosten- und Zeitdruck für die Nutzung von SaaS-Lösungen. Statt in eine teure Software-Lizenz zu investieren und die Lösungen selbst zu installieren, greifen viele lieber zu einer Cloud-basierten Variante, mit der sie nach einer kurzen Einrichtungsphase starten können. Zudem spart sich der Anwender eigene Server-Kapazitäten und die Wartung, da der Saas-Anbieter auch das Hosting und die Pflege übernimmt.
Neben solchen SaaS-Lösungen tauchen seit nun weitere Cloud-basierte Angebote auf: Da ist von "Platform as a Service" (PaaS) die Rede, von "Backend as a Service" (BaaS) oder "Frontend as a Service" (FaaS) und von "Database as a Service" (DaaS)oder auch "Content as a Service" (CaaS).
Digitalisierung verlangt nach neuen Lösungen
Hauptgrund für das Entstehen dieser neuen Angebote ist die zunehmende Digitalisierung. Denn jedes Unternehmen, das seine Offline-Geschäftsmodelle digitalisiert, bringt eigene technologische Anforderungen und eine individuell gewachsene IT-Landschaft mit. Gleichzeitig herrscht ein hoher Wettbewerbsdruck. Um sich gegenüber der Konkurrenz abzugrenzen, müssen ständig neue Services und Features entwickelt werden, und zwar schnell.
Dies verändert die Anforderungen an die IT-Landschaft: Die Systeme müssen kostengünstig und flexibel sein, um eigene Geschäftsprozesse anzupassen und verschiedene Bausteine miteinander zu verbinden. Dabei können Cloud-basierte Anwendungen helfen: unterschiedliche Bausteine können einzeln geliefert werden, die nach Bedarf individuell zusammengestellt und genutzt werden können.