Streaming-Dienst
01.08.2017, 10:46 Uhr
Spotify: 60 Millionen zahlende Kunden
Seit Anfang März konnte Spotify rund zehn Millionen neue zahlende Kunden gewinnen. Der Streaming-Dienst kommt jetzt auf 60 Millionen zahlende Nutzer - Konkurrent Apple liegt bei 27 Millionen.
Mit mehr als 60 Millionen zahlenden Nutzern hat der Streaming-Anbieter Spotify seine Rolle als Marktführer weiter ausgebaut. Das Unternehmen aus Stockholm aktualisierte seine Nutzerzahlen auf seiner Internetseite.
Seit Anfang März hat Spotify damit rund zehn Millionen neue zahlende Kunden gewinnen können. Die Zahl der angemeldeten Nutzer, die auch ohne Bezahl-Abo hören können, wurde nicht aktualisiert und blieb bei 140 Millionen.
Den Konkurrenten Apple Music hält Spotify damit weiter deutlich auf Abstand. Die jüngsten Zahlen für den Streamingdienst des iPhone-Herstellers lagen bei 27 Millionen Abonnenten.
Das Geschäftsmodell der Zukunft
Streaming gilt als das Geschäftsmodell der Zukunft in der Musikbranche und sorgt nach einer rund 15 Jahre langen Durststrecke für ein spürbares Wachstum der Einnahmen. Dabei bringen Abo-Angebote das meiste Geld ein. Spotify hat im Gegensatz zu Konkurrenten wie Apple Music oder Tidal auch eine Gratis-Version.
Diese war den Musikkonzernen lange ein Dorn im Auge. Inzwischen scheinen die Zahlen aber das Argument von Spotify zu belegen, dass das kostenlose Angebot mit eingeschränkten Funktionen als Sprungbrett in die Abo-Nutzung dienen kann.
Warner Music ist der einzige der grossen drei Musikkonzerne, mit dem Spotify noch keinen neuen Langzeitvertrag abschliessen konnte. Die Deals mit Universal Music und Sony Music sehen niedrigere Abgaben an die Konzerne vor - aber auch eine Mindestausschüttung von rund zwei Milliarden Euro in den kommenden zwei Jahren, wie aus dem jüngsten Geschäftsbericht hervorging.
Spotify wurde in einer Finanzierungsrunde vor zwei Jahren mit 8,5 Milliarden US-Dollar bewertet. Das gilt auch als Indikation für die mögliche Bewertung an der Börse.
Neue Einnahmequellen
Aktuell testet Spotify die Möglichkeit für Musikfirmen, sich mit ihren Songs in Playlisten des Streaming-Dienstes einzukaufen. Der Versuch laufe nur in sehr kleinen Gruppen von Nutzern der Gratis-Version in den USA und Lateinamerika, erklärte Spotify. Es sei offen, ob die Funktion regulär eingeführt werde. Nutzer bekommen beim Test die Möglichkeit, sie abzuschalten. In der Streaming-Ära kann das Auftauchen eines Songs in den Playlisten eine grosse Rolle für den Erfolg eines Titels spielen.
Nötig wäre das zusätzliche Geld allemal: Denn der Musikstreaming-Marktführer fährt bei seinem rasanten Wachstum hohe Verluste ein. Im vergangenen Jahr gab es unterm Strich rote Zahlen von 539,2 Millionen Euro. Schon im Jahr 2015 hatte Spotify 231,4 Millionen Euro verloren. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr dabei um 52 Prozent auf über 2,9 Milliarden Euro. Dabei stiegen aber auch die Ausgaben für Produktentwicklung und Marketing stark an.