03.12.2007, 00:00 Uhr

Passives Mitmach-Web

Das Mitmach-Web wird von den meisten Surfern ausschließlich passiv genutzt, sagt eine aktuelle Studie. Doch genutzt wird es. Nicht einmal jeder zehnte Bewohner in Deutschland über 14 Jahren gestaltet Inhalte im Internet aktiv mit. Das zeigt eine aktuelle Studie von TNS Infratest Media Research. Die anderen Internetnutzer nutzen die entsprechenden Internet-Angebote lieber nur passiv (28 Prozent/18,1 Mio.) oder gar nicht (zehn Prozent/6,6 Mio.). Der verbleibende Bevölkerungsanteil hat zu Hause keinen Breitbandanschluss, der das Ansehen von Videoinhalten beispielsweise erst ermöglicht (15 Prozent/ 9,9 Mio.), oder auch überhaupt keinen Internet-Zugang (37 Prozent/ 24,2 Mio.).
Wenig überraschend ist, dass der Anteil der aktiven Web-2.0-Nutzer stark mit dem Alter zusammenhängt: Je jünger, desto aktiver gehen die Internetnutzer mit neuen Web 2.0-Angeboten wie Weblogs, Podcasts, digitalen Foto- oder Videoplattformen und dem Verfassen beziehungsweise Ändern sogenannter Wiki-Einträge um. Bei den 14- bis 29-Jährigen hat sich bereits jeder Dritte (= 4,3 Mio.) aktiv an mindestens einem solcher Web 2.0-Angebot beteiligt. In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sind dies gerade noch sechs Prozent (1,3 Mio.) und bei den über 50-Jährigen sinkt der Wert auf kaum noch messbare 0,4 Prozent. Auch Menschen mit hoher formaler Bildung oder einem hohen Haushalts-Nettoeinkommen sind überdurchschnittlich häufig unter den aktiven Web-2.0-Nutzern zu finden.

Passiv werden Weblogs von insgesamt 14 Prozent (9,1 Mio.) aller über 14-Jährigen zumindest gelegentlich gelesen. Eigene Weblogs werden allerdings nur von zwei Prozent (1,3 Mio.) der Bevölkerung veröffentlicht. Ähnlich viele Menschen (14 Prozent) surfen zumindest gelegentlich auf sogenannten Fotosites wie flickr, snapfish oder MAGIX. Immerhin haben bereits sechs Prozent (4,1 Mio.) in den vergangenen zwölf Monaten selbst gemachte digitale Fotos ins Internet hochgeladen und dort öffentlich zugänglich gemacht. Besonders Videoportale wie YouTube, MyVideo oder Clipfish erfreuen sich ganz offensichtlich großer Beliebtheit, denn 14,6 Millionen (23 Prozent) besuchen zumindest gelegentlich entsprechende Internet-Angebote.Eigene Videos bzw. Fernsehclips auf solche Seiten hochgeladen haben aber nur etwa eine Million Nutzer (zwei Prozent). In der passiven Nutzung werden Videoportale nur von Wikis wie Wikipedia übertroffen. Podcasts, also regelmäßig im Internet zum Download bereitgestellte hörbare Sendungen, werden immerhin von 13 Prozent der Bevölkerung oder 8,5 Millionen Personen ab 14 Jahren hin und wieder genutzt. Eigene Podcasts veröffentlichen dagegen nur 0,2 Prozent. (ph/iwb)



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