Onlineshopping
02.07.2020, 10:02 Uhr
So erkennen Sie unseriöse Online-Shops
Onlineshopping ist nicht mehr ganz der Wilde Westen wie vor 15 Jahren. Ungefährlich ist es aber noch lange nicht. Wir zeigen Ihnen, was passieren kann und wie Sie unseriöse Shops frühzeitig erkennen.
Zunächst ist es nützlich zu wissen, was Internetkriminelle von Ihnen wollen. Das hilft dabei, Betrugsversuche besser zu erkennen – zumindest einige davon.
Die häufigsten Folgen von Betrügereien beim Onlineshopping sind Identitätsdiebstahl, Kreditkartenbetrug, der Diebstahl von finanziellen Mitteln und Überbezahlung. Daraus lässt sich schliessen: Die Täter sind meistens auf Ihr Geld und/oder Ihre Daten aus, Bild 1. Wir zeigen Ihnen, wie die einzelnen Betrugsmaschen genau funktionieren.
Identitätsdiebstahl
Hierbei sammeln Kriminelle Ihre Daten, um in Ihrem Namen bestimmte Dinge zu tun, Bild 1. Häufige Fälle sind:
- Zugang zu Ihren Social-Media-Profilen ergattern, um Werbenachrichten oder Malwarelinks an Ihre Kontakte zu senden
- Mit Bankdaten Geld abschöpfen
- Ihre Daten klauen, um per Social Engineering (persönlicher Kontakt per Telefon, Mail etc.) Zugang zu Nutzerkonten zu erlangen
Typische Daten, die von Tätern in dieser Kategorie gesammelt werden, sind Mailadressen und Passwörter. Dies meist in der Hoffnung, dass Sie die gleiche Kombination woanders verwenden. Ebenfalls beliebt sind Handynummern, Sicherheitsfragen und deren Antworten oder Kontonummern.
Kreditkartenbetrug
Der Kreditkartenbetrug ist simpel: Ein Krimineller bringt Sie dazu, Ihre Kreditkartendaten auf seiner Webseite einzugeben. Diese verwendet der Täter entweder dazu, Dinge zu kaufen, oder er verkauft sie an andere Interessierte. Der schwierige Teil dabei ist es, das Opfer auf die falsche Webseite zu locken. Kreditkartenbetrug wird daher oftmals kombiniert mit Phishing-E-Mails.
Versteckte Kosten/Abos
Eine legale Methode, mit der Sie um Geld erleichtert werden können, sind versteckte Kosten. In gewissen Branchen ist das sogar fast Standard. Flugreisen mit Billig-Airlines sind ein klassisches Beispiel, Bild 2. Da oftmals gesetzlich legal, kann man hier nicht pauschal von Betrug sprechen, wirklich ehrlich sind die Methoden aber auch nicht. Oftmals läuft die Masche etwa so ab: Ein attraktives Produkt wird mit einem noch attraktiveren Preis beworben. Der Nutzer wird dazu gedrängt, schnell abzuschliessen – mit Druckmitteln wie Zeit und begrenzter Anzahl.
Ausserdem ist der Produktumfang, der für den abgesprochenen Preis geliefert wird, auf ein Minimum reduziert, meistens unter dem, was ein Käufer im Normalfall erwarten würde. Beispielsweise werden zugehörige Services, die vom Durchschnittskäufer als Standard angesehen werden, vorbehalten und nur gegen zusätzliche Zahlungen angeboten. Das typische Beispiel dafür ist eine Flugreise, deren Preis weder Gepäck noch Verpflegung an Bord beinhaltet. Aber auch andere Arten dieser Masche sind bekannt:
- Geräte ohne mitgeliefertes Ladegerät
- Geräte mit minimalem internem Speicher, aber ohne Speicherkarte zur Erweiterung
- Geräte mit proprietären Speichermedien
- Nur halb gefüllte Druckerpatronen
Eine Variante ist das undurchsichtige Abo: Wer in den frühen 2000er-Jahren ein Handy hatte, kennt sicher noch die berüchtigten Jamba-«Spar»-Abos. Tausende von unerfahrenen Handynutzern bestellten damals Klingeltöne, die per TV-Werbung hart vermarktet wurden. Mit der Bestellung löste man aber auch ein praktisch unkündbares Abo, das massive Kosten mit sich bringen konnte. Gesetzlich gesehen sind solche Abos heutzutage nicht mehr ganz so einfach zu vermarkten. Ganz verschwunden sind sie aber noch nicht. Statt auf die räuberischen Verträge von damals wird heutzutage mehr auf Unachtsamkeit oder Faulheit des Nutzers gesetzt – beispielsweise mit kostenlosen Testphasen, die automatisch und kostenpflichtig verlängert werden, oder mit komplizierten Kündigungsvorgängen.