28.07.2006, 00:00 Uhr
Gulli.com kämpft gegen Entrechtung von Musikfans
Das Online-Underground-Portal Gulli.com hat eine Kampagne gegen die Entrechtung von Musikfans gestartet. Die Plattform "Wir haben bezahlt" wirbt für günstige, legale und kopierschutzfreie Musik. Bereits zwei Tage nach Einführung hatten rund 600 Nutzer die Petition gegen die Kriminalisierung von Musikfans unterschrieben. Gefordert wird unter anderem, dass legale Downloads billiger werden und erworbene Musiktitel künftig Hard- und Software-unabhängig abspielbar sind. "Unserer Kampagne richtet sich in erster Linie an die Labels und grossen Plattenverbände, da wollen wir uns Gehör verschaffen", erklärt Richard Joos von "Wir haben bezahlt" gegenüber pressetext. Musikfans würden zunehmend kriminalisiert und die Rechte der Kunden immer mehr beschnitten. Die Kampagne will darauf aufmerksam machen, dass die Fans ohnehin für ihre Musik bezahlen. In der Diskussion um angeblich sinkende Verkaufszahlen gehe unter, dass auch über andere Quellen Geld verdient wird. Fans zahlen auch für Rundfunkgebühren, Konzerttickets, Merchandisingartikel bis hin zum Getränk auf einem Festival. "Wir hoffen sehr, dass wir Reaktionen von den Verantwortlichen erhalten werden", sagt Joos. Man wolle die Kundenseite vertreten, die bislang aus der Diskussion ausgeschlossen war. Musik, die entweder nur auf und über Apple- oder Microsoft-Produkte läuft, sei nicht länger vertretbar. Ein gekaufter Song solle überall laufen, was jedoch nicht immermöglich ist. Die Preise pro Track bewegen sich derzeit je nach Anbieter zwischen 99 Cent und 1,29 Euro. "Es wäre ein Erfolg für uns, wenn dieser Formatwahnsinn endlich aufhören würde", so Joos im presstext-Gespräch. Musik komme inzwischen aus dem Netz wie das Wasser aus der Leitung. Darum sei es auch völlig unsinnig einen alltäglichen Vorgang zu kriminalisieren. (ph/pte) http://www.gulli.com http://www.wirhabenbezahlt.de
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