Gefährliche Benachteiligung 13.03.2020, 09:07 Uhr

Das Internet ist nicht für Frauen gemacht

Tim Berners-Lee, der Erfinder des WWW, setzt sich seit Jahren für ein freies Web ein. Bislang warnte er vor allem vor einer drohenden Dominanz von Diensten wie Facebook. Nun fordert er ein Web, das für alle Menschen gleichermassen zur Verfügung steht.
(Quelle: Sven Braun / dpa)
Frauen sind im Internet nach Auffassung von Web-Erfinder Tim Berners-Lee gefährlich benachteiligt. So könne die angestrebte Geschlechtergleichheit nie erreicht werden, schrieb er zum 31. Jahrestag der Erfindung des World Wide Webs.
Der Informatiker hatte am 12. März 1989 seinen Vorschlag für ein System für Informationsmanagement vorgelegt, aus dem das World Wide Web hervorging. Er arbeitete damals bei der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in Genf. «Das Web funktioniert nicht für Frauen und Mädchen», schrieb Berners-Lee.
Immer noch sei es bei Männern um 21 Prozent wahrscheinlicher, dass sie online seien, in den ärmsten Ländern sei es sogar um 52 Prozent wahrscheinlicher. Damit werde die Ungleichheit gefestigt, Millionen Mädchen und Frauen hätten nicht die Chance online zu lernen, Geld zu verdienen und ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Zudem hätten nach Studien schon mehr als die Hälfte der jungen Frauen online Gewalt erfahren, durch Drohungen und Beleidigungen etwa. Viele gäben ihre Ausbildung oder Arbeit deshalb auf, andere zögen sich aus sozialen Medien zurück und die Welt verliere damit ihre Stimmen.




Das könnte Sie auch interessieren