Allfacebook Marketing Conference 19.03.2016, 11:03 Uhr

Facebook: Das bringt die Zukunft für Publisher und Marketer

Facebook bietet Marketern und Publishern immer mehr Möglichkeiten, sich in dem sozialen Netzwerk zu präsentieren. Die neuen Trends und Potenziale wurden auf der Allfacebook Marketing Conference diskutiert.
(Quelle: Christian Erxleben)
Neue Eindrücke, Informationen, Ideen rund um das Thema Social Media Marketing bot die Allfacebook Marketing Conference in München. Auch in diesem Jahr trafen sich wieder Experten aus der Branche, um spannende Trendthemen zu besprechen.
Natürlich durfte in diesem Zusammenhang ein Thema kurz vor der Zugänglichmachung für alle Publisher (ab dem 12. April) nicht fehlen - Facebooks Instant Articles. Hendrik Luehrsen, Gründer von Luehrsen//Heinrich, zeigte in seinem Vortrag die Vor- und Nachteile von Instant Articles für Publisher auf:
Die Vorteile seien, eine höhere Shareability durch Instant Articles. Zudem benötige der Publisher reduziertere Infrastrukturen und könne mit Hilfe von Instant Articles mehr Reichweite auf Facebook generieren. Denn Reichweite ist nach der Meinung von Luehrsen "die Währung des heutigen Journalismus".

Kritik an Instant Aricles

Doch die Nachteile für Publisher liegen ebenso auf der Hand, wie die Vorteile. Denn das neue Feature hat vor allem einen hohen Kontrollverlust zur Folge. "Die Publisher verlieren die Hoheit über ihre Inhalte", sagt Luehrsen. "Denn nicht der Publisher bestimmt über die Auslieferung der Inhalte, sondern Facebook." Ausserdem verlieren die Startseiten durch Instant Articles enorm an Relevanz und die Publisher hätten weniger Möglichkeiten ihren Content zu kuratieren, so Luehrsen weiter.

Folgen für Journalismus

Aber nicht nur für Publisher, sondern auch für die Journalisten selber haben Instant Articles nicht nur positive Auswirkungen. Luehrsen zeichnet ein düsteres Bild von der Zukunft des Journalismus und spricht von einer "Dystopie des Journalismus". Instant Articles können seiner Meinung nach zu einer Verstärkung der Filterblase führen und den Headline Journalismus zunehmend schüren.

Next big thing - 360 Grad Videos?

Ein weiteres Trendthema, neben den Instant Articles, waren auf der Allfacebook Marketing Conference 360 Grad Videos. Mark Zuckerberg sagte bereits im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona, dass die virtuelle Realität für ihn den derzeitigen Video-Trend ablösen werde. Und das zeigt sich bereits jetzt in dem sozialen Netzwerk. Derzeit finden sich rund 20.000 360 Grad Videos auf Facebook, die täglich von einer Million User konsumiert werden. Jeden Tag werden 100 neue solcher Videos hochgeladen. Warum Virtual Reality "the next big thing" insbesondere auch für Marketer wird, erläuterte Clarence Dadson von Dedign4real.
Derzeit gäbe es erst zwei VR-Brillen, die für Advertiser relevant seien: Zum einen die Samsung Gear VR, zum anderen das Cardboard. Diese beiden VR-Brillen sind bisher am meisten verbreitet und am günstigsten. Zudem werden sie jeweils von unterschiedlichen Portalen supported. YouTube unterstützt Cardboard wohingegen Facebook eher die Samsung Gear und Oculus pusht. Aus diesem Grund sei es sinnvoll, sich auf den Support beider Brillen zu konzentireren, weil somit Werbungtreibende zwei wichtige Portale abdecken können.

Herausforderungen für Advertiser

360 Grad Videos sollten sich Marketer für die kommenden Jahre in jedem Fall auf die Agenda schreiben, sagt Dadson. Allerdings birgt die virtuelle Realität neben den ernormen Möglichkeiten auch Herausforderungen, die bedacht werden müssen:
  • Es gibt keine einheitliche Distribution auf unterschiedlichen Devices
  • Hohe Streuverluste durch Hardware-/Software-Inkompatibilität zum Beispiel bei iOS
  • Bisher gibt es noch keine Best Practices
Aber auch wenn Virtual Reality noch in den Kinderschuhen steckt, sind die Chancen laut Dadson für Marketer immens und sollten in jedem Fall genutzt werden.

So sinnvoll sind Hashtags

Ein wichtiges Thema im Social Web ist für Unternehmen Reichweitengewinnung. Hierzu werden oft und gerne Hashtags verwendet. Wann, welche und wie viele? Thesen dazu gibt es mehr als genug. Hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen, versuchten Hannah Rees und Sebastian Franz von elbkind.
Verwendet werden Hashtags derzeit vor allem auf Twitter, Instagram und Facebook. Auf Portalen wie Pinterest und Snapchat haben sie hingegen keinen Mehrwert.
Was Unternehmen in jedem Fall beachten sollten, sei, dass Hahstags nicht von jeder Zielgruppe verstanden werden. Aus diesem Grund ist es wichtig zunächst die Zielgruppe und eine Strategie festzulegen, bevor man sich eingehender mit Hashtags für eine Kampagne beschäftigt.
Grob lassen sich Hashtags in vier Cluster einordnen:
1. Topic Tags zum Beispiel #jesuischarlie
2. Event Tags zum Beispiel #tatort
3. Branded Tags zum Beispiel #gesundheitistalles (Techniker Krankenkasse)
4. Bullshit Tags zum Beispiel #follow4follow
Gute gewählte Hashtags werden von der Community in der Regel gerne aufgegriffen. Allerdings sollten sich Unternehmen immer darüber bewusst sein, dass durch die Verwendung eines eigenen Hashtags auch immer die Gefahr des Kontrollverlustes gegeben ist. Denn der Hashtag kann von Usern nicht nur für positive Botschaften verwendet werden.

Acht Hashtag-Regeln für Marketer

  • Kurz und einprägsam
  • Achtung bei Gross- und Kleinschreibung
  • Sprache bedenken
  • Einzigartigkeit
  • Sinn des Hashtags hinterfragen
  • Keine Hashtag-Flut
  • Richtig integrieren
  • Mehrwert bieten
"Wer diese Regeln beachtet und damit gängige Fehler vermeidet, erhöht als Unternehmen seine Chancen auf Twitter, Instagram und Co seine Reichweite langfristig zu steigern", sagt Rees abschliessend.




Das könnte Sie auch interessieren