Betrug im E-Commerce
01.07.2021, 12:32 Uhr
Studie: Corona sorgt für Welle von Betrugsversuchen auf Online Shops
Neun von zehn Online-Händlern sind in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Betrug oder Betrugsversuchen geworden. Die Mehrheit der Befragten vermutet einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Sie brachte mehr Umsatz - aber auch mehr Kriminalität.
Betrugsprävention ist eines der Hauptgeschäftsfelder der Münchner Wirtschaftsauskunftei CRIF Bürgel. Jährlich führt das Unternehmen eine Studie zum Thema "Betrug im E-Commerce" durch. Die Ausgabe 2021 basiert auf Befragungen zwischen September 2020 und März 2021. Sie ist die erste, die unter dem Eindruck der Corona-Pandemie entstanden ist.
Sie offenbart erschreckende Zahlen, wenngleich mit einer Einschränkung: Mit rund 100 befragten Händlern ist die Fallzahl der Untersuchung nicht besonders hoch.
Von den befragten Onlineshops gaben 65 Prozent an, dass Corona ihnen Mehr-Umsätze verschafft hätte - das ist für sich betrachtet nicht unerwartet. Spürbar zugenommen hat allerdings die Gefahr, Opfer eines professionellen Online-Betruges zu werden. 41 Prozent der Befragten im DACH-Raum sahen eine Verschärfung des Problems, 49 Prozent gingen von einem gleichbleibend hohen Risiko aus. In Deutschland fielen die Zahlen noch gravierender aus, hier berichten 65 Prozent von einem gestiegenen Betrugsrisiko. 61 Prozent der in Deutschland befragten Händler führen dies auf die Pandemie zurück.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie
- 91 Prozentder Online-Händler im DACH-Raum haben während der letzten 12 Monate Erfahrungen mit Betrug oder Betrugsversuchen gemacht
- Die häufigste Betrugsform ist der Identitätsmissbrauch
- Der entstandene Betrugsschaden liegt beim Grossteil der Online Shops bei unter 10.000 Euro
Natürlich gibt es Tools, mit denen Onlinehändler das Risiko senken können, Opfer eines Online-Betruges zu werden - nicht zuletzt CRIF Bürgel bietet sie an. Allerdings gibt es bei den Händlern Vorbehalte gegen den konsequenten Einsatz von Prüf- und Sicherungsmechanismen. 47 Prozent der Befragten befürchten einen zu hohen Verwaltungsaufwand und 52 Prozent sehen in Sicherheitsschleifen und -Checks in erster Linie einen Conversion-Killer.