Letzte Meile: Crowdshipping 26.04.2023, 06:20 Uhr

Shopopop erprobt Lebensmittel-Lieferungen über Privatpersonen in Deutschland

Die Crowshipping-Plattform Shopopop hat mit einem Rewe-Testmarkt in Jena-Loboda einen weiteren Partner für Lieferungen auf der letzten Meile gewonnen. Ein Anlass, um einen genaueren Blick auf den französischen Anbieter zu werfen.
(Quelle: Shopopop)
Die Crowshipping-Plattform Shopopop hat mit einem Rewe-Testmarkt in Jena-Loboda einen weiteren Partner für Lieferungen auf der letzten Meile gewonnen, meldet die LZ. Ein Anlass, um einen genaueren Blick auf den französischen Anbieter zu werfen.

Shopopop: Lieferung durch Privatpersonen

Die Plattform steht bisher in Belgien, Frankreich, Italien, Luxembourg, Niederlande, Portugal, Spanien und seit Oktober 2022 auch in Deutschland zur Verfügung und wickelt Lieferungen für Händler direkt über Privatpersonen ab, die auf ihren täglichen Wegen nebenbei als Bote fungieren sollen.
 
Das Unternehmen vermittelt Bestellungen aus der Lebensmittelbranche, dem Fachhandel Getränke- und Blumenhandel oder lässt auch mal Weihnachtsbäume zustellen.
So funktioniert das Crowdshipping mit Shopopop
  • Der Händler meldet sich auf der Plattform an und integriert Shopopop in seinen Shop oder Kassensystem und kann dem Kunden so eine Direktlieferung nach Hause anbieten. Geliefert wird die ganze Woche, auch sonntags und innerhalb von zwei Stunden bis zu einer Entfernung von maximal 20 Kilometern.
  • Die geplante Lieferung wird durch den Händler in einer Datenbank hinterlegt, auf die als „Lieferanten“ registrierte Privatpersonen per App zugreifen. 
  • Der "Lieferant" nimmt den Auftrag, der auf seiner Route liegt, an. 
  • Der Endkunde bekommt Bescheid, dass seine Lieferung auf dem Weg zu ihm ist 
  • Der Endkunde bekommt einen Code per SMS oder/und per E-Mail. Dieser Code wird an den Lieferanten weitergegeben, der diesen dann in der App eingibt. 
  • Ist die Lieferung abgeschlossen, übergibt der Endkunde seinen Code an der Haustür dem Lieferanten, der diesen in der App eingibt, um die Lieferung zu validieren. 
  • Der "Lieferant" bekommt in der App laut Anbieter bis zu 6 Euro gutgeschrieben und kann sich das Guthaben auf sein Konto überweisen lassen.
"Hinter unserem Service steht der Gedanke: Könnten die Leute nicht ihre regelmässigen Fahrten nutzen, um ihren Nachbarn zu helfen, indem sie ihnen ihre Einkäufe nach Hause liefern", erklärt der für Deutschland zuständige Country-Manager Mikko Riikkinen in einer Pressemitteilung zum Start in Deutschland. Shopopop wirbt damit, so die letzte Meile der Lieferung zu optimieren und das Verkehrsaufkommen sowie den CO₂-Ausstoss zu verringern.
 
Um als Lieferant auf der Plattform tätig werden zu können, müssen Privatpersonen sich bei Shopopop mit Ausweisdokumenten anmelden und die Lieferanten-Richtlinien von digital unterzeichnen.

Verbreitung in Deutschland noch gering, in Europa schon nennenswert

In Frankreich kooperiert Shopopop mit grossen Ketten wie Carrefour, E.Leclerc oder Decathlon, in Deutschland gibt das Unternehmen als Referenzen zwar auch grosse Marken wie Decathlon, Spar oder Famila an, bei den genannten Marken sind bisher nur einzelne selbstständige Kaufleute oder Franchisenehmer mit ihren Märkten angebunden. Eine deutschlandweite Verfügbarkeit ist noch bei keinem Kooperationspartner vorhanden. Neben dem angekündigten Rewe-Markt ist beispielsweise noch ein Edeka in Berlin bisher als Testmarkt bekannt. Dort sollen sich bisher rund 1000 Privatpersonen als Lieferanten auf der Plattform angemeldet haben, wie Location Insider berichtet.
Seit dem Start im Jahr 2016 hat das Start-up nach eigenen Angaben europaweit vier Millionen Lieferungen abgewickelt, erreicht bis zu 10.000 Lieferungen am Tag und bedient mit 3.000 Retail-Partnern bis zu 900.000 aktive Endkunden.



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