Konkurrenz für Reiseveranstalter
18.11.2016, 12:45 Uhr
Airbnb launcht neuen Service "Trips"
Airbnb erweitert seinen Service um eine neue Dienstleistung namens "Trips". Künftig vermittelt Airbnb Usern nicht nur Unterkünfte, sondern bietet auch Ausflüge zu lokalen Sehenswürdigkeiten oder Events an.
Das Start-up Airbnb entwickelt sich vom Vermittler von Ferienapartments zum Konkurrenten klassischer Reiseveranstalter. Mit der am Donnerstag in Los Angeles vorgestellten Funktion "Trips" erweitert das Unternehmen seine Plattform über Unterbringungen hinaus um Urlaubserlebnisse wie Ausflüge zu lokalen Sehenswürdigkeiten oder Events. In Zukunft sollen auch Flüge integriert werden, so dass ein ganzes Reiseprogramm erstellt werden kann.
Neuer Service bei Airbnb
Airbnb startet den neuen Service in den zwölf Städten Los Angeles, San Francisco, Miami, Detroit, Havanna, London, Paris, Florenz, Nairobi, Kapstadt, Tokio und Seoul. Das Angebot soll allerdings rasch ausgeweitet werden, 39 weitere Städte seien schon in den Startlöchern. Vor zwei Monaten hatte bereits der Internetriese Google eine Reiseplaner-App vorgestellt, die ebenfalls "Trips" heisst.
Konkurrent der Hotel-Industrie
Airbnb vermittelt gegen Gebühr Wohnungen und Zimmer von Privatpersonen zur Zwischenmiete an Reisende und ist damit ein grosser Konkurrent der Hotel-Industrie. Die Online-Plattform hat seit der Gründung 2008 einen rasanten Aufstieg verzeichnet und ist inzwischen nach eigenen Angaben in 191 Ländern und mehr als 34 000 Städten weltweit vertreten. Das Unternehmen wurde von Investoren zuletzt mit rund 30 Milliarden US-Dollar (28,2 Milliarden Euro) bewertet.
Umstrittenes Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell ist allerdings umstritten. Kritikern zufolge wird durch Airbnb ohnehin schon knapper Wohnraum verringert und verbotene gewerbliche Nutzung sowie ruhestörender Andrang von Touristenmassen in Wohnvierteln ermöglicht. In Metropolen wie Berlin oder New York, wo erst kürzlich drastische Strafen für illegale Airbnb-Nutzung eingeführt wurden, hat das Unternehmen deshalb einen schweren Stand.