Die Smartphone-Hersteller im grossen Marken-Check

Microsoft und HTC im Marken-Check

Das Microsoft Lumia 650
Auch bei Microsoft steht das Hardware-Geschäft mit Smartphones auf dem Prüfstand. Denn zwei Jahre nach der Übernahme der entsprechenden Sparte von Nokia sind die Marktanteile der Lumia-Geräte noch immer minimal und der Software-Riese weit von der einst angestrebten Führungsrolle entfernt. So wurden im vergangenen Quartal nur 2,3 Millionen Geräte verkauft, 73 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahresquartal. Entsprechend gab es Entlassungen vor allem von Ex-Nokianern und in letzter Zeit deutlich weniger neue Modelle.
Die Strategie von Microsoft ist bisher unbeständig: Wurden die Lumia-Smartphones mit Blick auf die Stückzahlen zunächst zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis mehrheitlich im Low­end-­Bereich platziert, waren die letzten neuen Modelle wieder teurer. Vor allem in der Highend-Klasse fehlt aber ein attraktiver Wettbewerber, denn auch das lange erwartete Surface-Phone lässt weiter auf sich warten. Das könnte noch eine Weile so bleiben: Auf der letzten Entwicklerkonferenz erklärte Windows-Chef Terry Myerson, dass Smartphones dieses Jahr eher eine Nebenrolle spielen würden.
Fazit: Microsoft tritt im Smartphone-Geschäft auf der Stelle. Für einen Fortschritt wären dringend attraktive Modelle nötig, doch diese werden angesichts der Aussagen der Firmenleitung immer unwahrscheinlicher.
Hoffnungsträger: Das neue HTC 10
Bei HTC sind rote Zahlen weiter an der Tagesordnung. Daran konnten auch massive Entlassungen nichts ändern. Deshalb sucht der Hersteller sein Heil in der Flucht in neue Segmente wie VR-Brillen oder Fitness-Accessoires. Wenn das gelingt, könnte das Smartphone-Geschäft weiter an Bedeutung verlieren oder sogar ganz eingestellt werden.
Bis dahin probiert es HTC weiter mit Variationen eines bestehenden Themas, bei dem mit dem nur noch „10“ genannten Modell ein neues Flaggschiff kommt. Ansonsten ist das Portfolio erneut dünner geworden.
Fazit: HTC versucht sich in neuen Geschäftsfeldern, droht aber im Kerngeschäft weiter den Anschluss zu verlieren. Ob die finanziellen und personellen Ressourcen für einen solchen Spagat ausreichen, ist fraglich.




Das könnte Sie auch interessieren