Hybride Roboter
14.03.2023, 11:09 Uhr
eBiobots laufen mit Muskeln von Mäusen
US-Wissenschaftler haben hybride Roboter entwickelt, die sie aus der Ferne mithilfe von RFID-Technik und gezielten Lichtimpulsen steuern können.
Die «eBiobots» verknüpfen biologische Elemente und Elektronik miteinander. Sie sind die ersten hybriden Roboter, die man präzise fernsteuern kann
(Quelle: University of Illinois/Yongdeok Kim)
Die «eBiobots» sind die ersten hybriden Roboter, die präzise fernsteuerbar sind. Hybrid heisst in dem Fall, dass biologische Elemente – Gewebe von Mausmuskeln für den Vortrieb – und Elektronik miteinander verknüpft sind. Die lenkbaren Biobots haben Forscher der University of Illinois, Urbana-Champaign und der Northwestern University entwickelt. «Diese elektronischen Biobots und Maschinen können künftig für viele medizinische, sensorische und Umweltanwendungen nützlich sein», sagt Rashid Bashir von der Hochschule in Urbana-Champaign.
Störendes Fremdlicht
Das Mausmuskelgewebe wird auf einem weichen 3D-gedruckten Polymerskelett gezüchtet. Die ersten damit angetriebenen Biobots liessen sich in gewissem Masse durch Lichtpulse steuern, aber nicht sonderlich präzise. Ausserdem funktionierte es nur im Labor, weil ausserhalb die Steuerung durch Fremdlicht gestört wurde.
Die Lösung hatte John A. Rogers von der Northwestern University, dessen Team dazu beitrug, winzige drahtlose Mikroelektronik und Mikro-LEDs zu integrieren. Damit lassen sich die eBiobots fernsteuern. Die Leuchtdioden sorgen für die Bewegung. Sie werden aus einer gewissen Entfernung durch ein elektromagnetisches Feld aktiviert. Es induziert einen elektrischen Strom in eine winzige Spule, die Strom erzeugt, sodass die LEDs aufleuchten. Es ist das gleiche Prinzip wie bei elektronischen Codes (RFID).
Gezielte Muskelstimulation
Die LEDs stimulieren den lichtempfindlichen Muskel, der sich zusammenzieht oder ausdehnt, sodass sich die Beine bewegen und die Maschinen laufen. Die Mikro-LEDs geben ihr Licht so gezielt ab, dass sie jeweils bestimmte Muskelpartien aktivieren, wodurch sich der eBiobot in jede gewünschte Richtung bewegen kann.
Das Design ermöglicht die Integration von chemischen und biologischen Sensoren, etwa für die Umweltüberwachung oder von 3D-gedruckten Gerüsten für das Transportieren von Dingen, auf die die Biobots stossen, sagt Youngdeok Kim, der die Arbeit als Doktorand abgeschlossen hat.