Netzausbau
16.07.2020, 09:54 Uhr
Roboter verlegt Glasfaserkabel an Stromleitungen
Ein neuer Roboter von Facebook Connectivity kann an Stromleitungen automatisch Glasfaserkabel befestigen. Er soll so dabei helfen, Breitband-Internet in noch schlecht erschlossene Regionen zu bringen.
Das Connectivity-Team von Facebook hat einen Roboter entwickelt, der auf Stromleitungen automatisch Glasfaserkabel befestigt und dabei vor deren elektrischer Spannung geschützt ist. Das soll dabei helfen, immer mehr Regionen weltweit mit Breitband-Internet zu versorgen. Die Methode ist den Entwicklern zufolge drei- bis fünfmal billiger als die klassische Installation von Luftkabeln.
Roboter umgeht Hindernisse
Der Roboter bewegt sich dabei ähnlich wie eine Seilbahn entlang der aktiven Stromleitungen und wickelt das Glasfaserkabel um sie herum. Die sich drehende Spule mit dem Kabel liegt in der Mitte des Automaten, die sich anheben kann. Ausserdem verfügt der Roboter über eine Kamera, mit der er Hindernisse wie Isolatoren sehen und umgehen kann.
Das Kabel ist mit einem speziellen Mantel vor der elektrischen Spannung geschützt und wiegt bei einer Spannweite von einem Kilometer nur etwa zwölf Kilogramm. Schätzungen des Entwicklerteams zufolge kann jeder Automat pro Tag etwa 1,5 bis zwei Kilometer an Glasfaserkabeln an Stromleitungen befestigen.
Afrika hat bestehende Infrastruktur
Dank der Maschine und der an vielen Orten bereits bestehenden Stromleitungen soll es leichter werden, die ganze Welt ans Netz zu bringen. Chefentwickler Karthik Yogeeswaran hatte die Idee zu dem Roboter, als er durch das ländliche Afrika reiste. «Dort ist die Stromleitungs-Infrastruktur wesentlich ausgeprägter als die der Glasfaserkabel», so der Forscher.
Laut den Entwicklern stört der Roboter aufgrund seines geringen Gewichts und seiner Fähigkeiten, Hindernissen auszuweichen, das Stromnetz bei seiner Arbeit nicht. Neben dem geringen Aufwand ist der Apparat auch kosteneffizient, pro Meter soll der Einsatz etwa zwei bis drei Dollar kosten. Vor allem Entwicklungsländer mit geringem Durchschnittseinkommen sollen davon profitieren.
Autor(in)
Georg
Haas, pte