Werbung in Livestreams 21.11.2019, 14:34 Uhr

Twitch und Co.: Der Gamer sucht sich seine Werbekunden aus

Reichweite in einem Boom-Segment monetarisieren will Youblicity. Das Augsburger Start-up bietet Gamern an, Werbung in ihre Livestreams zu integrieren - und zwar genau die Werbung, die ihnen gefällt. Am heutigen Donnerstag ist der offizielle Launch.
Investor Thomas Eisinger (l.) und Youblicity-Gründer George Danzer wollen die Monetarisierung von Gaming-Livestreams revolutionieren
(Quelle: Frank Kemper)
Game-Livestreaming ist in: Das Streaming-Netzwerk Twitch erfreut sich weltweit so grosser Beliebtheit, dass es heute, fünf Jahre nach seiner Gründung, bereits zwei Prozent des weltweiten Internet-Traffics erzeugt. Gaming-Superstars wie Tyler Blevin, besser bekannt als "Ninja" haben zig Millionen Fans und verdienen zig Millionen US-Dollar.

3.000 Streaming-Kanäle

Auch in Deutschland entwickelt sich ein Markt, der aber noch nicht monetarisiert werden kann. Das wollen George Danzer und sein Team von Youblicity ändern. Das Start-up mit Sitz in Augsburg startet am heutigen Donnerstag offiziell sein Programm, das Online-Gamern zu Werbeeinnahmen und seinen Werbekunden zu Awareness in einer jungen, überwiegend männlichen Zielgruppe verhelfen soll.
Auf rund 3.000 Kanäle in den wichtigsten Streaming-Plattformen Twitch, YouTube und Mixer schätzt Danzer den deutschen Markt, sie erreichen rund fünf Millionen Zuschauer im Monat.
Bislang ist Werbung in Gaming-Streams etwas, das nur die Gaming-Stars wie Ninja erfolgreich betreiben können - oder die Streaming-Netzwerke selbst. Doch Marktführer Twitch geht dabei mit dem Holzhammer vor, weiss Danzer: "Die hauen einfach knallhart Unterbrecherwerbung rein, die den ganzen Stream stört und die von den Zuschauern auch nicht goutiert wird. Die meisten haben deshalb Adblocker installiert."
Youblicity verfolgt einen anderen Ansatz: Der Gamer selbst entscheidet, welche Werbung in seinem Stream eingeblendet wird, wie oft und wie gross sie im Bild erscheint. Die Auswahl sei ganz wichtig, versichert Danzer: "Der Gamer muss hinter dem beworbenen Produkt stehen können, sonst verärgert er seine Zuschauer."




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