Weiterbildungs-Spezial
27.05.2024, 10:30 Uhr
Innovativ lernen
In einer Welt, in der die digitale Transformation alle Aspekte unseres Lebens durchdringt, stehen ICT-Fachkräfte vor grossen Herausforderungen. Um sie auf den anspruchsvollen Digitalalltag vorzubereiten, nutzen ICT-Lehrgänge innovative Ansätze.
(Quelle: Shutterstock/Gorodenkoff)
Künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge, Virtual Reality oder seit Kurzem Spatial Computing (Maschinen nehmen die reale Welt war und interagieren mit ihr): Sie alle gehören zu den Schlagworten, die den aktuellen digitalen Alltag beherrschen, Bild 1. Es gab wohl kaum eine Zeit, in der IT-Technologien und Innovationen so schnell vorangeschritten sind, wie in diesem noch jungen Jahrzehnt. Entsprechend sind sogenannte ICT-Berufstätige gefragter denn je. ICT steht für Informations- und Kommunikationstechnologien und beschreibt Fachkräfte, die Berufe wie Systemadministrator, Netzwerktechniker, Datenanalystin oder Software-Entwicklerin ausüben.
Bild 1: Apple hat kürzlich mit seiner Vision-Pro-Brille den Begriff des «Spatial Computing» geprägt
Quelle: PCtipp.ch
Bild 2: Seit Anfang Jahr geht Google mit seiner KI namens Gemini in die Offensive
Quelle: Google
VR wird wichtiger
Dabei ist auch in der ICT-Weiterbildung die Transformation von klassischen Lehrmethoden hin zu Hybridmodellen ein allgegenwärtiges Thema. Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie diesen Prozess beschleunigt.
Im Fokus steht dabei eine Weiterbildung, die möglichst nahe an der Realität ist. Die ICT-Bildungsinstitutionen beobachten dafür laufend die Entwicklungen in der Technikwelt. Virtuelle Welten, Kollaborationsplattformen oder Workflow-Automatisierung: Was später in der ICT-Arbeitswelt Alltag ist, lässt sich unter Umständen auch in den Unterricht einbinden.
Die Organisation ICT-Berufsbildung Schweiz hebt beispielsweise hervor, dass in der höheren Berufsbildung zunehmend auf digitale Prüfungssettings mit dem Konzept «Bring Your Own Device» (BYOD; «Bring Dein eigenes Gerät mit») gesetzt wird, Bild 3. Dies ermöglicht es, eine flexible und zugängliche Lernumgebung zu schaffen.
Moderne virtuelle Prüfungswerkzeuge wie «Hacking-Lab» und «smartlearn» werden bereits heute in Vorbereitungskursen eingesetzt, Bild 4. Ausserdem wird der Einsatz von Extended Reality (XR) im Kontext von Prüfungen evaluiert, was die Bedeutung technologischer Innovationen in der Ausbildung unterstreicht.
Bild 4: Die virtuelle Trainingsplattform «Hacking-Lab» kommt auch in der Schweizer ICT-Ausbildungsszene zum Einsatz
Quelle: PCtipp.ch
Praxisnahe Erfahrung
Das digitale Klassenzimmer ist also heute in gewissen Lehrgängen teilweise schon Realität. Die Herausforderung ist dabei unter anderem, herauszufinden, was für die Vermittlung des Stoffs sinnvoll ist und was nicht. Eine Trendtechnologie im Unterricht einzusetzen, nur des Trends wegen, ergibt wenig Sinn.
Vor allem im Bereich von Virtual oder Mixed Reality ist das Potenzial aber gross, Bild 5. Diese Technologien ermöglichen es, die Nachfrage nach Weiterbildungen, die praxisnahe Kompetenzen vermitteln und direkt im Arbeitsalltag angewendet werden können, zu befriedigen. Simulationstrainings, Projektarbeiten und Fallstudien nehmen so immer mehr an Bedeutung zu.
Bild 5: Microsoft hat mit seiner HoloLens erste Gehversuche im Bereich Mixed Reality gemacht
Quelle: PCtipp.ch
Künstliche Intelligenz
Auch die Rolle von KI und maschinellem Lernen in der Weiterbildung eröffnet spannende Möglichkeiten. Durch die Anwendung dieser Technologien können Lerninhalte personalisiert und der Lernfortschritt optimiert werden. Beispielsweise könnten schon bald adaptive Lernsysteme den individuellen Bedürfnissen der Lernenden angepasst werden, um ein effizienteres Lernen zu ermöglichen.
Doch die Innovationen bei den Lehrmethoden finden auch in Bereichen statt, die auf den ersten Blick gar nicht so beeindruckend wirken: flexible und individuell zugeschnittene Lernangebote. Onlinekurse, Selbstlernmodule und Blended-Learning-Formate ermöglichen es Fachkräften, sich zeit- und ortsunabhängig weiterzubilden, Bild 6. Die Institutionen können dank flexibler Anpassungsmöglichkeiten aktuelles Wissen zeitnah vermitteln.
Bild 6: Lernen, wann und wo man will. Bei vielen ICT-Kursen ist das bereits Realität
Quelle: PCtipp.ch
Fazit: spannende Zukunft
Die Weiterbildung im ICT-Bereich in der Schweiz ist geprägt von einem innovativen Einsatz neuer Technologien und Lehrmethoden. Von Selflearning-Angeboten über Social Learning bis hin zu virtuellen Prüfungssettings und kollaborativem Arbeiten – die Bildungsinstitutionen stellen sich den Herausforderungen der digitalen Transformation. Auch die Zukunft der ICT-Branche wird die Bildungsinstitutionen vor spannende Aufgaben stellen. Quantencomputing und Edge Computing (eine dezentrale Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks) sind nur zwei Beispiele, Bild 7. Sie beide erfordern neue Kompetenzen und Lerninhalte in den Weiterbildungsprogrammen. Diese Trends nicht nur zu beobachten, sondern einzubinden, ist entscheidend für die Weiterbildung der ICT-Fachkräfte von morgen.
Bild 7: Unter dem Namen «Google Quantum AI» arbeitet Alphabet an Quantencomputern
Quelle: PCtipp.ch