OpenWorld
30.10.2015, 08:07 Uhr
Oracle mit Preisdumping und M7-Sicherheits-Chip
Oracle greift mit aggressiven Dumpingpreisen den Cloud-Marktführer Amazon an und erfindet mit dem neuen Sparc-M7-Prozessor eine hardware-kodierte Sicherheitstechnologie.
Amazon ist Marktführer in Sachen Compute und Storage aus der Cloud (Infrastruktur as a Service). Damit mieten Kunden Rechenkapazität und Speicher an und bezahlen pro GigaByte, CPU und Nutzungsdauer. Ein praktisches Mietmodell, denn nach Gebrauch lassen sich die Cloud-Ressourcen bequem wieder abbestellen.
Aggressive Dumpingpreise
Aber der Marktführerschaft von Amazon geht es jetzt wohl an den Kragen, denn Oracle hält mit aggressiven Kampfpreisen dagegen. "Oracles dedizierte Server-Kapazitäten kosten halb so viel wie Amazons Server, die sich Kunden mit anderen teilen müssen (shared)", kündigte Oracle-CTO Larry Ellison auf der Hausmesse OpenWorld in San Francisco an. Das ist eine klare Ansage in Richtung Konkurrenz, denn mit der goldenen Treue ihrer Kunden können Infrastruktur-as-a-Service-Anbieter in der Regel nicht rechnen. Zu leicht ist es, in der Cloud - insbesondere auf dem IaaS-Level - den Provider zu wechseln.
Bereits vor einigen Wochen hatte Oracle das Cloud-Storage-Angebot von Amazon unterlaufen. Archiv-Speicher bei Oracle verursacht nur ein Zehntel der Kosten, die Kunden bei Amazon aufwenden müssen: 1 Dollar pro TeraByte pro Monat. Aktuell verlangt Amazon für das erste TeraByte S3-Speicher (mit seltenem Zugriff) 18 Dollar pro Monat. Die Preisersparnis ist also noch höher.
Oracle bedient alle drei Cloud-Layer: Software (SaaS), Entwickler-Plattform (PaaS) und Infrastruktur (IaaS), stiess aber erst relativ spät auf den IaaS-Markt. Zurzeit stehen Object-, File-Storage, Archivspeicher sowie ein Datei- und Datenbank-Backup auf der Angebotsliste. Mit verführerischen Schnäppchen-Angeboten will Spätstarter Oracle dem Marktführer Amazon Kunden abluchsen.