QR-Rechnung 03.04.2017, 07:10 Uhr

Milliarden-Projekt Schweizer Zahlungsverkehr

Die Schweizer Banken und Finanzdienstleister rüsten ihre Systeme für den Zahlungsverkehr nach ISO 20022 um. Banken und Privatwirtschaft investieren über eine Milliarde Franken.
Die QR-Rechnung soll ab 2019 die sieben verschiedenen Einzahlungsscheine ablösen © Six
Bis Ende Jahr soll der Zahlungsverkehr in der Schweiz nach dem internationalen Standard ISO 20022 funktionieren. Die hiesigen Banken und der Infrastrukturbetreiber Six haben ihre IT-Systeme dafür umgerüstet – oder komplett erneuert. Dabei fielen und fallen hohe Kosten an.

Die Beratungsfirma Deloitte beziffert die einmaligen Umstellungsaufwendungen alleine bei den Finanzinstituten mit 500 bis 600 Millionen Franken. Zusätzlich müssen die privaten Unternehmen ihre Buchhaltungsprogramme aktualisieren, wofür Deloitte nochmals bis zu 550 Millionen veranschlagt. Beim öffentlichen Sektor sagen die Berater einmalig 70 bis 90 Millionen Franken voraus. Dem stünden rund jährlich rund 240 Millionen Franken an positiven Auswirkungen durch ISO 20022 gegenüber, sagt Deloitte.

Ziel der Umstellung ist die Ablösung der heute uneinheitlichen und teilweise noch manuellen Zahlungsprozesse. Wie Six erklärt, beträgt heute der Anteil elektronischer Kundenzahlungen 74 Prozent. Die übrigen 26 Prozent sind zum Beispiel Geldanweisungen mit einem von sieben verschiedenen Einzahlungsscheinen. Auch der Prozess von der Rechnungsstellung bis zum Zahlungseingang ist noch nicht immer medienbruchfrei. Dadurch entsteht Firmen- und Privatkunden hoher manueller Aufwand.




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