Microsoft Ignite 2021
04.03.2021, 12:12 Uhr
Wie Microsoft die digitale Zusammenarbeit fördern will
Microsoft präsentierte zum Auftakt der Konferenz Ignite 2021 zahlreiche Neuerungen. Nicht wenige davon sollen Kunden dabei helfen, die digitale Zusammenarbeit zu fördern.
Standesgemäss kam die Keynote zur Eröffnung der diesjährigen Ignite-Konferenz von Firmenchef Satya Nadella
(Quelle: Microsoft)
Microsoft hat die Ignite 2021 durchgeführt. An der virtuellen Konferenz sparte der Tech-Konzern nicht mit Ankündigungen zu seinen Produkten und Services. Beginnen wir mit «Microsoft Viva». Microsoft enthüllte die Plattform zwar schon im Februar, an der Ignite wurde sie jedoch nochmals ins Rampenlicht gestellt. Bei Viva handelt es sich um eine Plattform, die die Kommunikation, die Förderung des Wohlbefindens von Mitarbeitenden sowie den Zugang zu Wissen, Lerninhalten und Unternehmensressourcen direkt in die täglichen Arbeitsabläufe einbinden soll. Microsoft stürzt sich hiermit in den Bereich der Employee Experience – eine gemäss dem Konzern neu entstehende Produktkategorie, der Analystinnen und Analysten jährliche Ausgaben von rund 300 Milliarden Dollar nachsagen. Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt treibe die Nachfrage nach solchen Lösungen an, heisst es.
Ein grosser Teil des Marktes bestehe jedoch bislang noch aus fragmentierten und komplexen Tools, schreibt Microsoft. Mit Viva will man deshalb nun «ein integriertes System für die Employee Experience» lancieren. Die neue Plattform adressiere die Bedürfnisse der Beschäftigten am Arbeitsplatz, stärke sowohl ihre persönliche als auch berufliche Entwicklung und erhöhe so ihre Zufriedenheit, wirbt der Konzern. Das soll unter dem Strich zu einer geringeren Fluktuation der Belegschaft führen und den Gesamterfolg von Unternehmen steigern. «Wenn uns das letzte Jahr eines gezeigt hat, dann, dass es das Zusammenspiel von Technologie, Informationen und Insights braucht, um eine nachhaltige und innovative Arbeitsumgebung zu schaffen. Diese Verbindung ist nötig, um den Wert der sozialen Interaktion wiederherzustellen, der mit dem Wechsel in eine hybride Arbeitswelt verloren gegangen ist», sagte Satya Nadella, der CEO von Microsoft, in seiner Keynote zur neuen Lösung.
Viva kombiniert laut Microsoft die Erfahrung der Mitarbeitenden in den vier Schlüsselbereichen Engagement, Wohlbefinden, Lernen und Wissen. So umfasst sie auch die vier Anwendungen Viva Connections, Viva Insights, Viva Learning und Viva Topics.
- Viva Connections soll Beschäftigten via Microsoft Teams einen persönlichen Einstiegspunkt in ihren digitalen Arbeitsplatz bieten – und zwar durch kuratierte Inhalte, News aus der eigenen Firma oder auch eine Übersicht der Arbeitgeberleistungen. Die Desktop-Version von Viva Connections ist laut Microsoft ab sofort allgemein und als Teil von bestehenden SharePoint-Lizenzen verfügbar.
- Viva Insights gibt es derweil erst in der öffentlichen Vorschau. Die Funktion soll Einzelpersonen und Unternehmen unter anderem mit datengestützten Erkenntnissen und Empfehlungen unter die Arme greifen. Die persönlichen Einblicke seien dabei nur für die jeweilige Person sichtbar, nicht für Führungskräfte und auch nicht für die IT. Zudem folgt im kommenden Monat die Funktion des virtuellen Pendelns als Teil der Insights-App, wie Microsoft ankündigt. Diese soll dabei helfen, den Arbeitstag besser zu strukturieren.
- Bei Viva Learning handelt es sich angeblich um einen zentralen Hub für das Lernen in Microsoft Teams. Beschäftigte könnten hier auf die relevanten Inhalte des Unternehmens zugreifen, diese teilen, weiterempfehlen oder mit ihnen lernen – einschliesslich unternehmenseigener Inhalte, LinkedIn Learning, Microsoft Learn sowie Inhalten von Drittanbietern. Dieses Tool schickt der Konzern ab April in die öffentliche Vorschau. Voraussichtlich soll es noch in diesem Jahr auch allgemein verfügbar sein.
- Viva Topics soll schliesslich Wissen nutzbar machen, ohne dass Mitarbeitende aktiv danach suchen müssen. Gerade für neue Mitarbeitende sei dies sehr hilfreich, zeigt man sich bei Microsoft überzeugt. Dazu werden bei Topics mittels KI und menschlicher Expertise unternehmensweite Inhalte und Fachwissen automatisch organisiert, beispielsweise zu laufenden Projekten, Produkten, Prozessen oder auch Kunden. Neben Inhalten aus Microsoft 365 könne Topics auch Wissen von Drittanbieterdiensten wie ServiceNow und Salesforce integrieren, heisst es. Viva Topics ist ab sofort als Add-on in Microsoft-365-Plänen für die kommerzielle Nutzung verfügbar – allerdings vorerst nur für englischsprachige Inhalte.
Wie Microsoft hierzu noch mitteilt, wird die Employee-Experience-Lösung als Teil von Microsoft 365 in erster Linie in Microsoft Teams genutzt. Zudem wird Viva als «offene und erweiterbare Plattform» beschrieben, in die sich Anwendungen aus dem Ökosystem von Viva-Partnern einbinden lassen sollen. Auch bestehende Employee-Experience-Systeme sollen sich in Microsoft Viva integrieren lassen. Dabei erhalten Kunden Unterstützung von einem globalen Netzwerk an Dienstleistungspartnern, die Microsoft an Bord holen konnte – darunter Accenture, Avanade, PwC und EY.