Marktforschung
06.08.2022, 15:35 Uhr
Experten erwarten Erfolg des selbstfahrenden Lastwagens
Zumindest ein Teil der LKW könnte in nicht allzu ferner Zukunft autonom unterwegs sein. Dies zeigt eine Studie von Berylls.
Fahrerlos fahrende Lastwagen dürften nach Einschätzung der Unternehmensberatung Berylls schon 2030 etwa 10 Prozent des Absatzes ausmachen. Der autonome LKW helfe der Transportbranche gegen den weltweit immer grösseren Fahrermangel und spare ihr zugleich etwa ein Fünftel der Kosten ein, schrieben die Branchenexperten in einer Studie.
Allein in den USA dürften 2030 etwa 160'000 LKW-Fahrer fehlen. Selbstfahrende Lastwagen seien der einzige Ausweg aus diesem Engpass. Zugleich machten Fahrerlöhne über 40 Prozent der Kosten aus – wenn nur jeder zehnte Schwerlastwagen in den USA autonom fahren würde, liessen sich demnach 25 Milliarden US-Dollar jährlich sparen. Der autonome LKW sei «der ultimative game changer» und werde die Wertschöpfung in der Branche neu aufteilen, heisst es in der Studie.
Investitionen fliessen bereits
Allein die fünf grössten darauf spezialisierten Tech-Firmen in den USA – Waymo, TuSimple, Aurora, Embak und Plus – hätten im vergangenen Jahr 5,6 Milliarden Dollar von Investoren eingesammelt. Die Investoren erwarteten aber bald einmal Rückflüsse. Die Mehrheit dieser Tech-Firmen verkaufe die Technologie nicht als Zulieferer an die LKW-Bauer, sondern biete sie den Transporteuren als Dienstleistung gegen Gebühr an. Bei geplanten Bruttogewinnmargen von 80 Prozent für die Tech-Firmen bleibe den Spediteuren und Flottenbetreibern immer noch eine Ersparnis zwischen 14 und 27 Prozent gegenüber den heutigen Gesamtkosten. Sie dürften vom Wettbewerb der Tech-Firmen profitieren, heisst es in der Studie.
Die LKW-Bauer dagegen müssten sich für Partnerschaften öffnen, ihre Fahrzeuge und Software für die neue Technologie fit machen und Entwicklungszeiten sowie Produktzyklen drastisch verkürzen.