Bürokommunikation
29.03.2021, 06:25 Uhr
Slack erhält neue Funktion Slack Connect
Slack will zum Allrounder bei der digitalen Kommunikation werden. Auch über Firmengrenzen hinweg können sich Nutzer künftig kontaktieren und untereinander austauschen.
Der Bürokommunikationsdienst Slack will eine grössere Rolle im Arbeitsalltag spielen und bricht dafür Grenzen zwischen Unternehmens-Netzwerken auf der Plattform auf. Bisher bewegte man sich bei Slack grundsätzlich im Arbeitsbereich der eigenen Firma. Die Funktion Slack Connect hebt diese Beschränkung auf – und seit Mittwoch können alle Slack-Nutzerinnen und -Nutzer sich gegenseitig kontaktieren, wenn sie ihre E-Mail-Adresse kennen.
Der Dienst, der gerade von Salesforce übernommen wird, musste dabei jedoch nach Kritik die Umsetzung der Funktion anpassen. Experten verwiesen darauf, dass bei der Kontaktaufnahme auch Beleidigungen und Belästigungen verschickt werden konnten. Slack deaktivierte danach am Mittwochabend die Möglichkeit, zur Kontaktanfrage individuelle Nachrichten hinzuzufügen.
Keine Konkurrenz zu Zoom oder Microsoft Teams
Gründer und Chef Stewart Butterfield betonte, dass die Einführung von Slack Connect zu mehr Sicherheit in der Bürokommunikation führen solle. Aktuell wichen Mitarbeiter der Einfachheit halber oft auf Chatdienste aus – und ihre Kommunikation entziehe sich damit dem Firmen-Netzwerk. Slack arbeite aktuell auch an verifizierten Accounts, vergleichbar mit den Häkchen bei Twitter oder Instagram. Slack habe allerdings keine Ambitionen, mit Videokonferenz-Angeboten wie Zoom oder Microsoft Teams zu konkurrieren, betonte Butterfield.
Der Dienst arbeite aber an Funktionen, mit denen Situationen aus dem Büroalltag in einem digitalen Arbeitsumfeld nachempfunden werden können. Dazu gehöre die Möglichkeit, in einem Slack-Kanal eine gesprochene Frage zu stellen, ohne dafür erst einen Anruf auslösen zu müssen. Das sei so ähnlich, als käme jemand am Schreibtisch eines Kollegen vorbei, sagte Butterfield.
Eine weitere Idee ist eine Funktion, bei der man Kommentare zu einem Vorschlag über einen längeren Zeitraum sammeln kann – etwa, damit sich Mitarbeiter aus verschiedenen Zeitzonen äussern können. In den kommenden zwei, drei Jahren werde es angesichts der beschleunigten Digitalisierung in der Corona-Pandemie eine Vielzahl neuer Konzepte geben, betonte der Slack-Chef. «Ich hoffe, wir werden diesen Moment als Gelegenheit erkennen, viele Dinge neu zu erfinden.»