Online-Handel
23.11.2015, 17:25 Uhr
Ver.di ruft zum Streik bei Amazon in Koblenz
Pünktlich vor dem Start des Weihnachtsgeschäfts ruft Ver.di in Koblenz zum Streik bei Amazon auf. Die Gewerkschaft fordert eine bessere Bezahlung für Mitarbeiter des Online-Händlers.
Der Tarifstreit geht in eine neue Runde: Kurz vor dem Beginn des Weihnachtsgeschäfts hat Ver.di zu einem Streik bei Amazon in Koblenz aufgerufen. Die Arbeitsniederlegung habe in der Nacht auf Montag begonnen und soll zunächst bis Donnerstagmorgen andauern, schreibt Zeit.de.
Die Gewerkschaft fordert von dem US-Online-Riesen bereits seit einiger Zeit Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel. Amazon weigert sich aber bislang, dies umzusetzen und will sich bei der Bezahlung weiterhin an den in der Logistikbranche üblichen Konditionen orientieren. Ver.di fordert unter anderem einen Monatslohn von 2150 Euro sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Sollte Amazon nicht mit der Tarifkommission verhandeln, müsse das Unternehmen mit weiteren Streiks rechnen.
Amazon lockt indes während seiner Cyber Monday Woche vom 23. bis 30. November 2015 mit über 10.000 Blitzangeboten und Rabatten von bis zu 50 Prozent. Und: Erstmals bringt der Händler den Black Friday auf die deutsche Plattform. Amazon-Deutschlandchef Ralf Kleber rechnet trotz Streiks mit Rekordumsätzen in diesem Jahr.
Insbesondere auch für seine Marktplatzhändler erwartet Amazon in diesem Jahr Rekordumsätze. "Wir erwarten für deutsche Marketplace-Händler in diesem Jahr das bisher erfolgreichste Weihnachtsgeschäft. Seit der letzten Weihnachtssaison ist die Anzahl der Verkäufer, die ihre Produkte an ausländische Kunden anbieten, um über 40 Prozent gestiegen", sagt Markus Schöberl verantwortlich für Seller Services bei Amazon im deutschsprachigen Raum.
Im dritten Quartal 2015 konnte Amazon die Erwartungen der Anleger übertreffen und fuhr mehr Umsatz ein als erwartet. Vor allem die Cloud-Dienste sind ein Wachstumstreiber bei Amazon.