Direct-to-Consumer
12.04.2023, 07:45 Uhr
Tupperware: Liquiditätsengpässe sorgen für ungewisse Zukunft
Schüsseln und Boxen aus Plastik, beworben zu einem Grossteil durch nahezu legendäre Verkaufspartys: Einst revolutionierte Tupperware die Haushaltswelt - jetzt macht die Firma herbe Verluste.
Der Frischhaltedosen-Hersteller Tupperware ist wegen Liquiditätssorgen heftig an der Börse unter Druck geraten. Nachdem die Firma vor akuten Geldnöten gewarnt hatte, stürzte die Aktie am Montag um 49 Prozent auf 1,2 US-Dollar ab. Der Kurs fiel auf den niedrigsten Stand seit dem Rekordtief zu Beginn der Corona-Krise vor rund drei Jahren.
Tupperware hatte zuvor mitgeteilt, dass die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs angesichts von Liquiditätsengpässen ungewiss sei. Die Firma hat Berater angeheuert und Gespräche mit potenziellen Investoren gestartet, um Geld aufzutreiben. "Das Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende", versprach Chef Miguel Fernandez.
Minus von 35,7 Millionen US-Dollar
Tupperware revolutionierte mit seinen teilweise als Designklassiker geltenden Schüsseln und Boxen einst die Haushaltswelt und setzte mit seinen Verkaufspartys auf einen neuen innovativen Produktvertrieb. Doch die 1946 gegründete Firma aus Orlando, deren Gründer Earl Tupper die Küchen mit seinen bunten "Wunderschüsseln" aufmischte, kriselt.
Im Schlussquartal 2022 brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 313,7 Millionen US-Dollar ein. Unterm Strich machte Tupperware einen Verlust von 35,7 Millionen US-Dollar. Ausserdem verpasste es die Firma, den Jahresbericht pünktlich vorzulegen, was zum Bruch von Kreditvereinbarungen führen könnte.
Virtuell tuppern
Während der Corona-Hochphasen, als die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus so hoch war, konnten keine traditionellen Tupperpartys stattfinden. Deswegen kam die Tupperparty damals via Social Media in die Wohnzimmer der Gastgeber. Bei Tupperware sind die virtuellen Tupperpartys Teil der Digitalisierung, die das US-amerikanische Unternehmen seit einigen Jahren vorantreibt. Kunden konnten entweder im Online Shop die Aufbewahrungsbehälter, Backutensilien und andere Küchenhelfer bestellen oder sie trafen sich zu einer virtuellen Tupperparty.