Stimmungsbarometer
17.08.2020, 07:07 Uhr
Shoppen gegen Stimmungstief
Die Sorgen der Deutschen vor Corona nehmen wieder zu. Doch der Konsum wird als probates Mittel gegen aufkommende Bedenken gesehen, sagt eine aktuelle Studie. Hoch geschätzt werden Marken, die sich sozial engagieren.
Kaum zurück aus den Ferien ändert sich die Stimmung der Deutschen und das Thema Corona gewinnt wieder an Relevanz: In einer aktuellen Befragungswelle der Studienreihe "pilot Radar" zeigt sich, dass die Ängste im Land wieder zunehmen. 91 Prozent der Deutscvhen beschäftigt die Sorge, dass es zu einer zweiten Corona-Welle kommt. Die Hälfte fühlt sich durch diese Aussichten gestresst. Die zwischenzeitliche Euphorie, die durch die Lockerungen und den nahenden Urlaub ausgelöst wurde, hat damit einen deutlichen Dämpfer erlitten.
Im Verhalten der Bürger schlägt sich das aber noch nicht nieder. Outdooraktivitäten werden fast unverändert unternommen, öffentliche Verehrsmittel werden nach wie vor intensiv genutzt. Auch die Vermeidungsstrategien lassen gegenüber der Befragung von vor sechs Wochen wenig Änderung erkennen. Die Hälfte gibt an, Restaurants mit Sitzplätzen zu meiden und 47 Prozent verzichten auf den Besuch grösserer Einkaufszentren. Der meist genannte Grund hierfür: die störende Maske und die Angst vor einer Infektion.
Als bislang krisenresistent erweist sich in diesem Stimmungsbild allerdings die Ausgabebereitschaft der Deutschen. "Sich mal was zu gönnen" ist für 35 Prozent der Befragten ein probates Mittel gegen die aufkeimende Besorgnis. Dabei wird klar das Online-Shopping bevorzugt. Allerdings zeigt die Studie auch, dass der gebeutelte Offline-Handel durchaus seine Chancen hat. 72 Prozent der Deutschen wissen den Besuch von Einzelhandelsgeschäften als kleinen Ausflug oder Alltagsflucht zu schätzen.
Gefragt sind optimistische Botschaften
Vor dem Hintergrund steigt auch die Erwartungshaltung an Unternehmen. 56 Prozent geben an, dass sie Werbung schätzen, die das soziale Engagemernt von Marken thematisiert. "Den Unternehmen wird von den Konsumenten die Frage gestellt, was sie als Firmen und Marken tun, um einen proaktiven Beitrag in der Krise zu leisten", erklärt Martina Vollbehr, Geschäftsführerin der Agentur Pilot. "Dabei geht es nicht um situative Haltungskampagnen wie zu Beginn des Lockdowns, sondern um Optimismus vermittelnde Botschaften, die beim Durchhalten in einer Zeit der Ungewissheit helfen."