Wenig Erfolg für Bezahlmodelle
28.12.2016, 10:44 Uhr
Paid-Ansätze: "Die Alles-ist-umsonst-Kultur ist so weit entwickelt"
Es ist nicht wirklich verwunderlich: Die meisten privatwirtschaftlich finanzierten Medien tun sich nach Einschätzung von VDZ-Chef Stephan Scherzer mit einer harten Paid-Content-Strategie schwer.
Die Zeitschriftenbranche ist beim Thema Bezahlinhalte nach Einschätzung von VDZ-Chef Stephan Scherzer noch nicht da, wo sie sein will. "Wir kommen tatsächlich langsamer voran, als sich das viele gewünscht haben, weil die Alles-ist-umsonst-Kultur so weit entwickelt ist", sagte Scherzer der Deutschen Presse-Agentur.
Es gebe schon viele Special-Interest-Medien mit klugen Bundle-Angeboten, also ein Abo für alles, Print, Websites, Mobile, Services. "Wir haben in Deutschland allerdings etwas, was uns von allen Ländern, auch den USA, unterscheidet, einen extrem starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk", so der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger.
"Natürlich sind die 'Tagesschau', das 'heute-journal', und die 'Sportschau' sehr starke Marken, die im Digitalen ausgesprochen presseähnliche Angebote in grossem Stil anbieten", sagte Scherzer. "Die meisten privatwirtschaftlich finanzierten Medien tun sich deshalb mit einer harten Paid-Content-Strategie schwer." Die 'Washington Post', die "New York Times" hätten dagegen keine öffentlich-rechtliche Konkurrenz.. "Auch deshalb hat die 'New York Times' mittlerweile mehr als eine Million Online-Abonnenten."