eBay-Umfrage
01.07.2015, 11:31 Uhr
Online-Händler fordern mehr Unterstützung von Politik
Die kleinen und mittelständischen Online-Händler in Deutschland fühlen sich durch die Politik nicht genügend unterstützt. Vor allem gegen missbräuchliche Abmahnungen fordern sie effektivere Massnahmen.
E-Commerce und Politik: Lediglich 13 Prozent der Online-Händler in Deutschland sind der Ansicht, dass sich die Bundesregierung ausreichend um ihre Belange kümmert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung unter kleinen und mittelständischen Online-Händlern, die das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von eBay durchgeführt hat.
Am dringlichsten wünschen sich die Shopbetreiber (43 Prozent der Befragten) effektivere Massnahmen gegen missbräuchliche Abmahnungen. Denn bei zahlreichen Regelungen würden schon kleine Fehler Anlass zu einer Abmahnung bieten, was in der Vergangenheit in Form von Massenabmahnungen häufig ausgenutzt wurde. Zudem wünschen sich die Webhändler von Politikern einen stärkeren Einsatz für geringere Steuern (43 Prozent), eine Vereinfachung der Regelungen im grenzüberschreitenden Handel, etwa der Zollbestimmungen (36 Prozent), und einen Bürokratieabbau bei der Gründung und Führung von Online-Unternehmen (36 Prozent).
Auch eine Vereinfachung der Regeln zum Verbraucherschutz steht auf der Wunschliste, das fordern 34 Prozent der Befragten. Jeder Vierte hätte ausserdem gern effektivere Massnahmen gegen Beschränkungen des Online-Handels durch Hersteller, wie zum Beispiel Vertriebsbeschränkungen auf Online-Marktplätzen. Und 22 Prozent wünschen sich mehr Investitionen in schnellere leitungsgebundene und mobile Breitband-Infrastrukturen.
Unbehagen bereitet den Online-Händlern hierzulande derzeit auch der Streik bei der Deutschen Post, der inzwischen in die vierte Woche geht - ohne absehbares Ende. Zwei Drittel befürchten Umsatzeinbussen in Folge des Streiks, ergab eine Befragung des Bundesverbands Onlinehandel (BVOH) unter seinen Mitgliedern.