Gastkommentar
04.11.2019, 07:21 Uhr
Was der neue Google-Suchalgorithmus für Händler bedeutet
Die Auswirkungen des neuen Google-Updates "Bert" werden besonders Online Shops zu spüren bekommen, da zahlreiche Produkttexte für das klassische Ranking optimiert sind und sonst keinen wirklichen Mehrwert bieten. Markus Schindler von hurra.com hat Tipps für Händler.
Von Markus Schindler, Head of Marketing und Sales bei hurra.com
Googles Mission war spätestens seit Hummingbird im Jahr 2013 klar: den Nutzer noch besser verstehen. Und mit Bert rückt der Suchmaschinengigant diesem Ziel wieder ein Stück näher: Wo früher Keywords den Algorithmus speisten, sollen heute ganze Sätze interpretiert werden und demnach auch passendere Antworten liefern.
Denn Bert hat sich zur Aufgabe gemacht, den Nutzer aus seinem aktuellen Kontext heraus zu verstehen.
Was bedeutet das für Händler und Websitebetreiber?
Ganz einfach: Ab sofort führen (selbst gute) SEO-Texte, in denen bestimmte Schlüsselbegriffe einen gewissen Prozentsatz eines Textes ausmachen, nicht mehr zu einer besseren Sichtbarkeit. Stattdessen müssen Inhalte stringent auf das Beantworten von Fragen hin optimiert werden.
Die entscheidende Frage im SEO lautet somit nicht mehr, was der User sucht, sondern weshalb beziehungsweise in welchem Kontext er sucht. Besonders Online Shops werden die Auswirkungen zu spüren bekommen, da zahlreiche Produkttexte für das klassische Ranking optimiert sind und sonst keinen wirklichen Mehrwert bieten.
Basis für eine wichtige Entwicklung
Bert ist jedoch auch die Basis für eine andere wichtige Entwicklung, die schon bald zu weiteren Umwälzungen im SEO führen wird: Der neue Suchalgorithmus ist ein weiterer Schritt, der auf Googles "KI- first-Strategie" einzahlt.
Es ist wahrscheinlich, dass im nächsten Step nicht nur Texte, sondern auch Audio- und Video-Dateien analysiert und für Suchanfragen beziehungsweise Antworten ausgewertet werden. Denn die Entwicklung führt Dank Google Home, Echo und Co. schon seit geraumer Zeit hin zu Voice Search. Wir nutzen zunehmend Siri und Co, wenn wir Antworten auf unsere Fragen suchen. Google hat daher mit Sicherheit schon Ideen in der Schublade, wie auch Multimedia-Inhalte durchsuchbar gemacht werden können, um nicht nur textlich sondern auch per Voice passende Antworten auf spezifische Fragen zu geben.
Um sich für die Zukunft zu rüsten, sollten Website-Betreiber daher schon jetzt verstärkt Audio- und Videoinhalte auf ihren Seiten integrieren. Der Fantasie sind hierfür keine Grenzen gesetzt: Ob Produkt-Tutorials, in denen ein spezifischer Artikel ins Rampenlicht gerückt wird, Reparaturanleitungen in Videoform oder auch Audioinhalte wie Podcasts - all das ist idealer Content, der die Website schon jetzt belebt und für die Zukunft rüstet, um auch weiterhin bei Google weit oben gerankt zu werden.