Mehr Sichtbarkeit
05.04.2020, 07:00 Uhr
Diese Initiativen und Plattformen unterstützen den Handel in Corona-Zeiten
Regional und lokal schliessen sich Unternehmen – insbesondere auch stationäre Händler – zusammen und versuchen Massnahmen zu ergreifen, um ihr Überleben zu sichern. Viele dieser Initiativen sind auch für den TK-Fachhandel interessant.
Insbesondere für stationäre Geschäfte, die bislang nicht im E-Commerce aktiv sind und kurzfristig auch nicht in den Online-Handel einsteigen können, aber auch für Multichannel-Händler geht es in diesen Tagen mehr denn je um Sichtbarkeit. Neue Initiativen und Aktionen, aber auch bestehende Plattformen erfahren sowohl vonseiten der Unternehmen, aber auch von den Konsumenten derzeit viel Zuspruch, insbesondere dann, wenn darüber auch kommuniziert wird, wo Möglichkeiten zur Bestellung und Lieferdienste angeboten werden. Einzelne Plattformen ermöglichen Händlern auch direkt einen lokalen Einstieg in den E-Commerce.
Telecom Handel stellt eine Reihe dieser Initiativen und Plattformen hier vor – nach Ländern und Bundesländern gegliedert und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Viele der hier gelisteten Initiativen und Plattformen agieren komplett ohne finanzielles Interesse, sodass deren Service kostenlos angeboten wird. Andere erheben nur geringe Gebühren, um die eigenen Kosten zu decken. Bereits länger bestehende lokale Plattformen senken ihre Preise oder offerieren ihren Service zum Einstieg mehrere Monate lang gratis. Der Aufwand für Händler ist gering, und bei wenig bis gar keinem Kapitaleinsatz sollten Möglichkeiten, Sichtbarkeit und Reichweite zu steigern, unbedingt genutzt werden.
Direkt springen zu den Initiativen für:
Deutschland: Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, ganz Deutschland
- Look online – buy local: Die Initiative des Landshuter Einzelhandels wurde von der Wirtschaftsförderung der Stadt Landshut gemeinsam mit der I.L.I. (Interessengemeinschaft Landshut Innenstadt e.V.) ins Leben gerufen. Landshuter Händler, die trotz geschlossener Ladentür verkaufen wollen, werden unter landshut-einkaufen.de/aktuelles/ mit einem Link zum Webauftritt gelistet. Die Zustellung erfolgt per Same Day Delivery über Lastenfahrrad im Innenstadtbereich und über Zusteller des Kooperationspartners Lesezirkel in anderen Stadtteilen und Nachbargemeinden.
- Mein Heilbronn: Das Einkaufs- und Dienstleistungsportal der Stadt Heilbronn Mein-Heilbronn.de besteht bereits seit Längerem. Händler können sich und ihr Angebot dort vorstellen und sogar direkt im Portal einen eigenen Online-Shop unterhalten. Aktuell gibt es auf der Seite auch eine Übersicht, in der rein stationäre Unternehmen angeben können, ob sie derzeit ihre Kunden per Versand oder Lieferservice bedienen können.
- Handeln für VS: Über das Portal Handeln-fuer-VS.de macht die Stadt Villingen-Schwenningen sichtbar, welche Händler derzeit Liefer- oder Abholservice anbieten. Händler können sich kostenfrei registrieren und ein Online-Profil erstellen. Dort können sie ihr Produktportfolio darstellen und Informationen zu Bezahlmethoden hinterlegen. Die Stadt selbst bietet den Konsumenten ausserdem eine Hotline an, über die erfragt werden kann, welche Händler aktuell liefern.
- Stuttgart sind wir: Die Initiative für die Stadt Stuttgart setzt sich in Zeiten der Corona-Krise für den Erhalt einer abwechslungsreichen Einzelhandels-Landschaft ein. Händler können sich auf Stuttgartsindwir.de mit Foto ihres Ladens, Kurzbeschreibung und den Möglichkeiten, wie sie derzeit ihre Kunden bedienen (Online-Shop, Versand, telefonische Beratung, Gutscheine etc.), präsentieren. Auch Links zu Social-Media-Auftritten können hinterlegt werden.
- Handeln für Pforzheim: Über die Website Handeln-fuer-pforzheim.de können lokale Unternehmen Gutscheine anbieten, die nach der Corona-Krise stationär eingelöst werden können. Jedes Unternehmen erhält ein eigenes Online-Profil, über das es sich und sein Angebot vorstellen kann. Die Abwicklung des Gutscheinverkaufs läuft über die Plattform, Gutschriften für Gutscheinverkäufe erfolgen jeweils am Ende der Woche. Der Service ist kostenlos.
- Helfen.Berlin: Das Non-Profit-Projekt Helfen.berlin will es Berliner Unternehmen (Läden, Restaurants, Dienstleister), die derzeit geschlossen sein müssen, ermöglichen, Einnahmen zu erzielen. Dazu können die Unternehmen über die nach Stadtbezirken gegliederte Plattform Gutscheine verkaufen, die von den Konsumenten zu einem späteren Zeitpunkt eingelöst werden können. Die Unternehmen stellen sich mit Foto und Kurztext vor, der Verkauf der Gutscheine erfolgt über die Plattform, es entstehen keine Kosten für die Unternehmen.
- Seenswert: Die regionale Initiative Seenswert, die bislang bereits Angebote und Dienstleistungen der Region Mecklenburger Seenplatte und des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern bündelt, hat ihre Website um eine Plattform für den regionalen Handel erweitert. Unter seenswert-mv.de/regionale-online-shops/ können sich Unternehmen mit und ohne eigenen Online-Shop kostenlos eintragen und ihr Angebot, das beispielsweise aus dem Laden heraus verschickt wird, vorstellen.
- Kaufhaus Lüneburg: Unter shop-lueneburg.de unterhält das Medienhaus Lüneburg eine Plattform für lokales Shopping, zu der auch ein Online-Shop gehört. Stationäre Händler, die über keinen eigenen Online-Shop verfügen, können über die Plattform direkt verkaufen. Das Kaufhaus Lüneburg besteht bereits länger. Aktuell werden keine Sonderaktionen zur Corona-Krise kommuniziert.
- Hannover helfen: Die neue Plattform Hannoverhelfen.de will sichtbar machen, welche Unternehmen in Zeiten von Corona trotz geschlossener Ladentür für Kunden erreichbar sind und Service anbieten. Dazu werden unter anderem nach Abholservice, Lieferservice, Versand und Gutscheinkauf, Unternehmen mit Online-Shop sowie Unternehmen mit Beratung via Telefon, WhatsApp, Skype o.Ä. kategorisiert. Die Unternehmen erhalten eine eigene Landing-Page mit Profileintrag. Der Service ist kostenlos.
- Hilfegutschein der Stadt Uelzen: Die Stadt Uelzen hat das Konzept des bestehenden Stadtgutscheins (stadtmarketing-uelzen.de/einzelhandel-innenstadt/stadtgutschein/), mit dem bei diversen teilnehmenden Händlern eingekauft werden kann, nun auf einen Hilfegutschein während der Corona-Krise umgemünzt. Händler können sich kostenlos anmelden und listen lassen (stadtmarketing-uelzen.de/einzelhandel-innenstadt/stadtgutschein/). Konsumenten können dann über das Stadtmarketing Gutscheine für einzelne Unternehmen erwerben, die später eingelöst werden können. Das Geld wird den Händlern kurzfristig ausgezahlt.
- Münsterland liefert: Der Regionalmarketing-Verband Münsterland listet unter www.muensterland.com/wirtschaft/muensterland-liefert/ lokale Unternehmen, die über einen Online-Shop oder lokalen Lieferservice den Betrieb in Zeiten der Corona-Krise aufrechterhalten. Die Eintragung für Unternehmen ist kostenlos.
- Kiel hilft Kiel: Die Landeshauptstadt Kiel hat mit Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und anderen Institutionen die Website Kiel-hilft-kiel.de gestartet, die als Plattform für lokales Einkaufen und gemeinsames Handeln in Zeiten der Corona-Krise dienen soll. Die Website bündelt die Bereiche Lokal kaufen, Initiativen und Hilfen für die Wirtschaft. Im Bereich Lokal kaufen können sich Kieler Händler kostenlos eintragen lassen und dort angeben, wie Kunden derzeit bei ihnen einkaufen können. Website oder Online-Shop werden verlinkt.
- Einzelheld: Die Plattform Einzelheld.de wurde gestartet, um rein stationären Händlern möglichst regional einen einfachen und schnellen Einstieg in den Online-Handel zu ermöglichen. Händler erhalten über die Plattform einen eigenen Shop-Bereich, in dem sie ihre Produkte anbieten können. Ausserdem können sie angeben, in welcher Region sie ausliefern. Die Zahlungsabwicklung läuft über die Plattform. Zur Finanzierung der Plattform fällt pro Bestellung eine Gebühr von 30 Cent an, zur Deckung der Kosten für die Zahlungsabwicklung eine weitere Gebühr pro Transaktion in Höhe von 35 Cent plus 2,49 Prozent des Transaktionsvolumens.
- Wir von hier: Das Projekt steckt derzeit noch in der Entwicklungsphase und wird unter Wirvonhier.net vorgestellt. Geplant ist eine App, über die stationäre Händler mit Kunden in Kontakt treten können. Dazu stellen die Händler ausgewählte Produkte in kurzen Videos vor. Beratung der Kunden und der Kaufabschluss sollen via Video-Telefonie ermöglicht werden. Interessierte Händler können sich bereits jetzt registrieren.
- Lokalkauf: Die Plattform Lokalkauf.org befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Sie will den lokalen, stationären Einzelhandel nicht nur mit Kunden, sondern zugleich mit Lieferdiensten verbinden. Eine Registrierung ist für interessierte Händler aber schon möglich.
- Atalanda: Der Lösungsanbieter Atalanda hat in den zurückliegenden Jahren in einer Reihe von deutschen Städten sogenannte Onlinecitys beziehungsweise regionale Marktplätze eingerichtet, um stationären Händlern mehr Sichtbarkeit und zusätzliche Umsätze zu verschaffen. Dazu steht in den einzelnen Onlinecitys entweder ein virtuelles Schaufenster zur Verfügung oder der Händler kann direkt über die Plattform verkaufen. Neu implementiert wird ausserdem gerade ein Gutscheinsystem, sodass Konsumenten Gutscheine ihrer bevorzugten Händler online kaufen und später stationär einlösen können. Händler, die sich in der Zeit, in der die Geschäfte wegen der Corona-Krise geschlossen bleiben müssen, neu für einen der Marktplätze anmelden, müssen drei Monate lang keine Gebühren entrichten. Aktuell gibt es die Onlinecitys und regionalen Marktplätze in Alfeld Leine, Altmühlfranken, Attendorn, Bedburg, Bitterfeld-Wolfen, Bochum, Braunau-Simbach, Eisleben, Ettlingen, Freilassing, Göppingen, Günzburg, Hamburg, Heilbronn, Homburg, Monheim am Rhein, Murrhardt, Nordfriesland, Pfaffenhofen, Sarstedt, Wolfenbüttel und Wuppertal.
- KaufDa: Unter dem Motto "KaufDA, wo du zuhause bist" können alle Geschäfte und Läden den Service von KaufDA.de kostenlos nutzen, um während der Corona-Krise auf Angebote, Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam zu machen oder gezielt Aufrufe oder Aktionen zu platzieren – sei es ein neu eingerichteter Lieferdienst, der eigene Online-Shop, Gutscheine oder einfach nur die Bitte um Unterstützung. Die Inhalte werden auf KaufDA lokal und standortbasiert ausgespielt, um die Nutzer in der Nähe zu erreichen. Der Service richtet sich explizit an kleinere, lokale Geschäfte. Die Werbung bleibt für einen Monat kostenlos sichtbar.
- #supportyourlocal: Die Plattform Supportyourlocal.online ist eine gemeinnützige Einrichtung, die lokale Unternehmen während der Corona-Krise unterstützen will. In Zusammenarbeit mit Firstvoucher können Händler und Dienstleister dort Gutscheine verkaufen, die nach der Krise stationär eingelöst werden. Firstvoucher bietet den Service, zu dem für jedes Unternehmen auch eine eigene Landing-Page gehört, für zwei Monate lang kostenlos an. Es gibt keine Mindestvertragslaufzeit oder versteckte Kosten.
- Lokalos: Die Internetagentur Webandmore hat die Plattform Lokalos.de an den Start gebracht, um sichtbar zu machen, welche lokalen Händler und Dienstleister derzeit geöffnet haben beziehungsweise über einen Online-Shop oder Lieferservice verfügen. Händler können sich dort kostenfrei registrieren und Informationen zu ihrem Unternehmen eintragen. Die Suche erfolgt über den Standort und einen Branchenfilter.
- Kiezware: Hinter Kiezware steht die Berliner Agentur Mitho Media. Sie bietet Händlern kostenlos die Möglichkeit, einfach und schnell einen eigenen Mini-Webshop auf der Plattform Kiezware.de zu eröffnen, um während der Corona-Krise Umsätze erzielen zu können. Die Shops werden direkt auf der Plattform eingebunden. Händler können selbst die Artikel in ihren Shop einstellen und verwalten. Derzeit laufen die ersten Anmeldungen, die ersten Shops sollen in den nächsten Tagen ausgespielt werden.
- Long live the block: Über die Website Longlivetheblock.com können lokale Händler und Dienstleister Gutscheine für ihr Unternehmen anbieten. Der Service ist für Unternehmen komplett kostenfrei. Auf der Seite wird für jedes Unternehmen ein Profil erstellt. Die Abwicklung des Gutscheinverkaufs erfolgt direkt zwischen Händler und Endverbraucher.
- Stammi: Über Stammi.de können Händler und Dienstleister ihren „Stammis“ (also den Stammkunden), aber natürlich auch Neukunden Gutscheine anbieten. Die Anmeldung und der Verkauf sind für die Unternehmen kostenlos. Die gesamte Abwicklung des Gutscheinverkaufs erfolgt über die Plattform, die dem jeweiligen Unternehmen dann den Reinerlös überweist.