Die höchste Kaufkraft wohnt abseits der teuren Städte

Die Absteiger

So stürzen die Grossstädte angesichts ihrer hohen Lebenshaltungskosten teils mehr als 200 Plätze ab: Bei Stuttgart sind es 259 Plätze: Rang 301 statt 42. Für Frankfurt am Main geht es vom 118. Platz auf den 370. und Hamburg sackt vom 64. auf den 297. Rang. Auch Köln büsst kräftig ein: 183 Plätze vom oberen Mittelfeld auf Rang 349.
Aus der Gruppe der sieben grössten Städte können sich nur München und Düsseldorf nach der Preisbereinigung in der reicheren Hälfte halten. Düsseldorf fällt dank nur 8,5 Prozent überdurchschnittlicher Kosten nur von Platz 19 auf 103. Bei München dämpft das auf Rang zwei herausragend hohe nominale Einkommen den Fall trotz der bundesweit höchsten Kosten. So bleibt die bayerische Landeshauptstadt mit Rang 24 beim preisbereinigten Einkommen zumindest in der erweiterten Spitzengruppe.
Doch es gibt auch kleinere Städte und Landkreise, die durch hohe Kosten um viele Plätze nach unten stürzen. Darunter Heidelberg, Ingolstadt oder der Landkreis Freising. Und Freiburg wird durch seine hohen Lebenshaltungskosten gar bis fast ganz nach unten durchgereicht: Platz 396 statt 270.

Die Aufsteiger

Die nach der Zahl der nach oben gekletterten Ränge grössten Aufsteiger sind allesamt Landkreise. Allen voran Tirschenreuth, das durch niedrige Preise 140 Plätze gut macht und von Rang 200 auf 60 springt. Der Landkreis Vulkaneifel verbessert sich um 139 Plätze, Cochem-Zell um 135 und die Landkreise Hof und Regen um 133 beziehungsweise 132. Grosse Städte sucht man in dieser Gruppe vergebens. Auch auf dem Land hätten die Menschen oft ein gutes Einkommen, sagt Schröder. Der Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen liege beispielsweise auf Rang 25 beim Nominaleinkommen. Zusammen mit Lebenshaltungskosten unter dem Durchschnitt reicht das dann für Platz neun beim Realeinkommen.

Die Grundlagen der Rangordnung

Basis des Rankings sind Daten zum nominalen Einkommen vom Statistischen Bundesamt mit Stand 2021, die das IW mit einem vor kurzen von ihm zusammen mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlichten Index der regionalen Lebenshaltungskosten auf Ebene der Kreise, Landkreise und Städte kombiniert hat. Der Preisindex basiert unter anderem auf 24 Millionen teilweise automatisiert im Jahr 2022 abgefragter Preisdaten. Entscheidend für grössere Unterschiede waren dabei die Wohnkosten.
Nicht berücksichtigt in der Rangliste sind Unterschiede in der Ausgabenstruktur, dass beispielsweise Städter möglicherweise weniger hohe Pendelkosten haben als Menschen aus billigeren Landkreisen.



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