US-Kartellrechtsklage
19.07.2023, 07:54 Uhr
Fast-Fashion-War: Temu verklagt Shein wegen Einschüchterung von Zulieferern
Der Online-Marktplatz Temu klagt in den USA gegen den Ultra-Fast-Fashionkonzern Shein wegen Verstössen gegen das Kartellgesetz. Shein soll den Grossteil der Ultra-Fast-Fashion-Zulieferer an sich gebunden haben.
Der chinesische Online-Händler Temu hat eine Klage gegen seinen Konkurrenten Shein in den USA eingereicht, wie Bloomberg berichtet. Temu wirft Shein vor, gegen Kartellgesetze verstossen zu haben, indem das Unternehmen Drohungen und Einschüchterungen eingesetzt habe, um Bekleidungshersteller davon abzuhalten, mit Temu zusammenzuarbeiten.
In der Klage vor dem US-Bezirksgericht Massachusetts heisst es, dass "Shein sich an einer Kampagne von Drohungen, Einschüchterungen, falschen Anschuldigungen zu Verstössen sowie an Versuchen beteiligt, unbegründete Strafgelder zu verhängen", zudem habe Shein Bekleidungsherstellern exklusive Handelsvereinbarungen aufgezwungen.
Angeblich 10.000 Listings bei Temu storniert
Laut Berichterstattung von Bloomberg behauptet Temu, dass Shein mindestens vier Strategien einsetzt, um den Wettbewerb zu ersticken.
Dazu gehören das Verhängen von Strafen und Sanktionen gegen Lieferanten, die mit Temu zusammenarbeiten, und das Erzwingen von "Loyalitätsschwüren" von Lieferanten. Shein soll auch "aussergerichtliche Strafen gegen ungehorsame Hersteller, die Produkte an Temu liefern" verhängt haben.
Als Reaktion auf Sheins Handlungen haben Händler laut Temu mehr als 10.000 Angebote zurückgezogen. Shein hat die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, dass das Unternehmen die Klage energisch bekämpfen wird.
Vorgeschichte des Fast-Fashion-War
Bereits im Dezember reichte Shein eine Klage gegen Temu vor dem US-Bezirksgericht für Nord-Illinois ein und beklagte, dass Temu falsche und irreführende Geschäftspraktiken anwenden würde, die sich gegen Shein richten sollen. Unter anderem sollten Fake-Social-Media-Accounts Stimmung gegen Shein machen.
Blick auf Sheins Lieferkette und Zulieferbetriebe
Mehr als 80.000 Zulieferbetriebe soll Shein exklusiv an sich gebunden haben, so führt Temu aus.
Diese Zulieferer sollen laut Temu angeblich insgesamt 70-80 Prozent der Gesamtkapazität für den Ultra-Fast-Fashion-Markt ausmachen.
Bei einem Vergleich mit einer Vor-Ort-Recherche der schweizerischen Investigativ-Plattform ProPublic fällt auf, dass der Aufbau einer exklusiven, vollständig unter Kontrolle von Shein stehenden Supply-Chain zum Geschäftsmodell von Shein gehören dürfte. Die Arbeitsbedingungen in dieser Supply-Chain sind schon dramatisch schlecht und werden durch die Auseinandersetzungen sicher nicht verbessert.
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