E-Commerce: Zehn Mythen zur internationalen Expansion

Mythos Rechtslage und einzelne Länder

Mythos: Die Rechtslage zum Online-Handel ist in der gesamten EU gleich
Es wurde eine Menge Aufwand betrieben, um die Fernabsatzgesetze innerhalb der Europäischen Union zu harmonisieren. Es gibt ein EU-weites E-Commerce-Gesetz, das für alle Mitgliedstaaten gleichermassen gilt. Zum Beispiel wurde die Verbraucherschutzrichtlinie im Sommer des Jahres 2014 zur Harmonisierung der Bedingungen für die Rückgabe online bestellter Waren eingeführt. Ausserdem ist seit kurzem die Verwendung von Cookies einheitlich geregelt. Allerdings reicht nur die Übersetzung Ihrer AGB allein nicht aus. Es sind die lokalen Vorschriften darüber zu ermitteln, was in den AGB stehen muss. Viele Länder haben auch spezifische, regionale Vorschriften für den Fernabsatz und es ist wichtig, diese zu kennen. In Deutschland gibt es seit 2012 ein Gesetz, welches den Verkäufer zwingt, auf der Kaufschaltfläche ausdrücklich anzugeben, dass der Verbraucher mit der Betätigung einen verbindlichen Kauf tätigt, den er zu bezahlen hat. Gesetzliche Bestimmungen sind also auch innerhalb der EU unterschiedlich und müssen genau analysiert werden.
Mythos: Die USA haben den Vorteil, ein Binnenmarkt zu sein
Stimmt, stimmt aber auch nicht. Die USA haben den Vorteil einer einzigen offiziellen Sprache und Währung. Aber neben der Tatsache, dass die USA ein riesiges Land ist, dürfen die kulturellen Unterschiede, die Spanisch sprechenden Gemeinden und die 7.500 verschiedenen Mehrwertsteuersätze je nach Region, Stadt und manchmal sogar entlang einer Strasse abweichend nicht vergessen werden.
Mythos: Grossbritannien, Deutschland und Frankreich sind die grössten und somit die besten Länder für die Unternehmensexpansion über den Online-Handel
Grossbritannien, Deutschland und Frankreich sind ausgereifte E-Commerce-Märkte, die über einen grossen und stetig wachsenden Pool von Online-Käufern und eine gut ausgebaute Infrastruktur verfügen. Das bedeutet jedoch nicht, dass dies die idealen Zielmärkte für spezifische Sektoren oder Produkte sind. Eine eingehende Preis-Analyse zeigt, dass sich die Marketingkosten je nach Land erheblich unterscheiden. Beurteilen Sie sorgfältig, wie sich dies auf Ihre Margen auswirkt. Können Sie dort mit Ihren Produkten Geld verdienen? Es könnte sich herausstellen, dass Estland, Dänemark oder Polen eine intelligentere Wahl für Sie sind, als Frankreich oder Deutschland.



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