E-Commerce: Zehn Mythen zur internationalen Expansion

Weitere Mythen: Schnelle Lieferung, hohe Investitionen

Mythos: Schnelle Lieferung ist der Standard und ein "unbedingtes Muss"
Wohl können zu lange Lieferzeiten ein Hindernis für den grenzüberschreitenden E-Commerce sein, doch würde die überwiegende Mehrheit der internationalen Käufer "umsonst" vor "schnell" wählen. Verbraucher zahlen bereitwillig etwas extra aber bevorzugen dann den Komfort, wie zum Beispiel die Möglichkeit der Wahl eines Zeitfensters für die Lieferung. Das wichtigste Kapital eines Online-Handels ist die Zuverlässigkeit: versprechen Sie nicht zuviel, wenn es um Lieferungen geht und versuchen Sie, Ihre Kunden so genau wie möglich zu informieren. Bei Änderungen gegenüber dem ursprünglich Versprochenen informieren Sie den Kunden rechtzeitig, zum Beispiel per SMS oder E-Mail. Zuverlässigkeit und proaktives Handeln verbessert die Kundenerfahrung und reduziert eingehende Anrufe beim Kundendienst.
Mythos: Der erfolgreiche grenzüberschreitende Verkauf erfordert derart hohe Investitionen, dass dieser nur für Schwergewichte auf dem Markt profitabel sein kann
Sicherlich erfordert die Eröffnung von Büros in Ihren Zielmärkten, die Handhabung internationaler Rückläufer, die Einstellung muttersprachlicher Mitarbeiter und all dies ohne die Möglichkeit, exakte Volumina vorherzusagen, erhebliche Investitionen. Dies ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, einen Online-Shop zu erweitern: Die Arbeit mit lokalen Dienstleistern, welche Module wie Retourenabwicklung, Kundendienst und Logistikunterstützung anbieten, machen eine internationale Expansion skalierbar und für KMU zugänglich.
Mythos: Wenn Sie Kredit- und Geldkarten anbieten, dann reicht das vollkommen aus
Die Chinesen benutzen Union Pay und Alipay, die Franzosen Carte Bleue, die Niederländer zahlen mit iDeal. Erwartungshaltungen für Zahlungslösungen unterscheiden sich je nach Land und die Bezahlung ist eine Frage des Vertrauens. Wenn Sie nicht mit den lokal vertrauenswürdigen und bevorzugten Zahlungsmethoden arbeiten, dann kann Sie dies bis zu 50 Prozent des Umsatzes kosten.
Mythos: Ausländische Einzelhändler können an chinesische Kunden am besten durch die Eröffnung eines Schaufensters auf der Tmall-Plattform verkaufen
Während die Tmall-Plattform ausländischen Einzelhändlern eine Menge Komfort bietet und einen stetigen Zufluss von Seitenbesuchern erzeugt, vergessen Sie nicht, dass Sie nur für die Einrichtung 30.000 bis 40.000 investieren müssen. Die hohen Gebühren fressen Ihre Margen auf. Der Wettbewerb ist hoch, und nur zehn Prozent der Tmall-Verkäufer arbeiten wirklich rentabel. Tmall könnte wohl eine gute Adresse sein, um die Markenbekanntheit und die Besucherzahlen zu einem späteren Zeitpunkt zu steigern, jedoch sollten Einzelhändler keine Angst vor dem direkten Verkauf an die chinesischen Verbraucher über ihren eigenen Online-Shop haben. Gleichfalls eignen sich die beliebtesten Social-Media-Plattformen wie zum Beispiel WeChat als Katalysator für ihren E-Commerce-Erfolg.



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