Liveshopping in Deutschland
31.08.2022, 08:00 Uhr
Deutsches Liveshopping-Start-up Lisa bekommt Millionenförderung
Lisa, ein Start-up, das eine technische Infrastruktur für Liveshopping und Social Commmerce anbietet, hat 2,7 Millionen Euro Kapital erhalten. Damit soll die Technologie weiter ausgebaut werden - auch wenn Liveshopping in Europa noch in den Kinderschuhen steckt.
Das deutsche Start-up Lisa, das im B2B-Modell Händlern und Online-Marktplätzen verschiedene Shop-Technologien im "Headless"-Format bietet, hat eine finanzielle Unterstützung von 2,7 Millionen Euro erhalten. Das Geld soll in die Erweiterung der Services investiert werden.
Kunden können mit Lisa live Verkaufsveranstaltungen durchführen, und noch weitere Funktionen nutzen: Durch Programmschnittstellen ist es Händlern möglich, ihren Produktdatenfeed sowie Nutzerinformationen in die technische Infrastruktur zu integrieren. Dazu gehören beispielsweise von Käufern bevorzugte Artikel oder Warenkörbe.
Zu den Kunden von Lisa gehören unter anderem Christ, Thomas Sabo, Otto und L’Oréal. Für diese wird laut Lisa der Social Commerce zunehmend komplexer, da die technische Infrastruktur immer mehr optionale Zusatzfunktionen enthalte. Die Nutzer wünschen sich zudem eine einheitliche Customer Journey auf den verschiedenen Kanälen, sagte Sophie Frès dem Portal Tech.eu. Sie ist die Gründerin und CEO von Lisa.
Vorteile des Liveshoppings
Liveshopping ist global gesehen auf dem Vormarsch und bietet Händlern, Marktplätzen und Herstellern viele Vorteile: Sie kommunizieren während des Livestreams unmittelbar mit den Kunden und können ermitteln, ob das Angebot tatsächlich zur Zielgruppe passt. Das Feedback ist ebenso in Echtzeit verfügbar und kann auf vielfältige Weise genutzt werden; etwa um Verbesserungsvorschläge einzuholen, Rezensionen für Testimonials zu gewinnen oder neue Produktideen zu erhalten.
Lisa will nach eigener Aussage mit seinen Tools Händlern eine neue Marktposition ermöglichen: Mit dem Liveshopping-Tool sei es möglich, das Customer Engagement um bis zu 90 Prozent zu steigern. Dies treibe die Konversionsrate um 35 Prozent nach oben. Die Inhalte würden auch 14 Prozent häufiger geteilt.
In China macht laut einer McKinsey-Studie diese Vertriebsart bereits 10 Prozent der Einnahmen im E-Commerce aus. In Europa, speziell in Deutschland, steckt der Verkauf per Livestream jedoch noch in den Kinderschuhen. Ein Grund ist die bislang eher zögerliche Reaktion der Kunden. TikTok sah sich sogar gezwungen, seine Liveshopping-Kanäle in Europa wieder abzuschalten, da der erhoffte Erfolg ausblieb.