Decathlon will Eigenmarken-Portfolio reduzieren

Decathlon erwirtschaftet jährlich bis zu 90 Prozent seiner Umsätze mit den Eigenmarken Quechua, Kalenji, Btwin und Co, vom Unternehmen auch "Passion Brands" genannt. Aktuell verkauft die Mulliez-Tochter rund 36 solcher eigens entwickelten und produzierten Marken (Stand 2022) in seinen Märkten, im Jahr 2021 waren es noch 65.

Nach Informationen des französischen Wirtschaftsmagazins "Challenges" soll diese Zahl in den kommenden Jahren jedoch bis auf zwölf Eigenmarken reduziert werden. Laut dem Fachblatt begründet Decathlon diese Entscheidung damit, dass die Etablierung so vieler Marken ein zu schwerfälliger Prozess sei und man sich mit der Konzentration auf zwölf Eigenmarken insbesondere im E-Commerce mehr Erfolg verspreche. Zudem arbeite man daran, die Übersichtlichkeit und Verständlichkeit des Produktangebots für die Kunden zu vereinfachen. 

Damit geht Decathlon unter der Führung von CEO Barbara Martin-Coppola einen ähnlichen Schritt wie Sport 2000: Um international noch einheitlicher aufzutreten und sichtbarer werden, hatte der Verband im Juli 2022 nach dem Motto "Buy less, buy better" die neue Eigenmarke "Witeblaze" vorgestellt, die mehrere Sortimentsbereiche unter einem Dach vereint und alle bisherigen Exklusivmarken der Verbundgruppe ablöst.

Auch Decathlon will sich künftig auf vier Aktivitätsbereiche konzentrieren, die als vorrangig angesehen werden, da ihr Wachstum seit mehreren Jahren unaufhaltsam ist: Wandern, sanfte Mobilität, Fitness und Wellness. Unter "sanfte Mobilität" fallen Decathlon zufolge dabei Fortbewegungsmittel, die besonders emissionsarm sind, also zum Beispiel Fahrrad, Roller, Skates, zu Fuss gehen, öffentlicher Personennahverkehr usw.