Marktplatz Convention in Köln 03.10.2021, 09:15 Uhr

Creator Economy: Mit grosser Reichweite zum eigenen Imperium

Der Aufbau einer Community, ihr Engagement und eine breite Reichweite sind die wichtigsten Ziele eines Content Creator. Wie sie nicht nur erreicht, sondern zu Kapital umgewandelt werden können, erklärte Madina Saleh von AIMS-Management auf der Marktplatz Convention.
Madina Saleh (l.), Geschäftsführerin AIMS-Management, und Karina Mannanova, Founder und Influencerin
(Quelle: Ebner Media Group)
Auf der hybriden Marktplatz Convention in Köln drehte sich vom 29. bis zum 30. September 2021 alles um das Plattform-Business. Teilnehmer konnten sich entweder vor Ort in der Location Komed im Kölner Mediapark oder bequem aus dem Büro oder Homeoffice zu diversen Marktplatz-Themen berieseln lassen. So brachte auch Madina Saleh von AIMS-Management ihr Wissen ein und Influencerin Karina Mannanova gleich mit auf die Bühne.

Mit Authentizität verkaufen

Mannanova ist auf Instagram als "tscherajna" aktiv und teilt modische Einblicke in ihr Leben mit rund 266.000 Abonnenten. Gemeinsam mit der Agentur AIMS-Management baut sie die Fashion- und Lifestyle-Marke ISTOK auf. Das Label vertreibt Unisex-Kleidung im "lässigen Urban Streetwear Look". Die Pieces fallen durch Übergrösse auf und sind geprägt durch die kulturellen Wurzeln Mannanovas, die gebürtig aus Russland stammt. Auf der Website sind die Artikel derzeit weitestgehend ausverkauft, warum? "Wenn man hinter einem Produkt steht, dann ist man auch in der Lage, es zu verkaufen", ist sich Saleh sicher. Sie selbst begann das Spiel vor einigen Jahren mit einer Heissluftfritteuse. Sie habe ihre Heissluftfritteuse geliebt und gehyped. Ihre Überzeugung und Freude an dem Küchengerät teilte sie mit ihren damals etwa 1.000 Abonnenten auf Instagram – 16 davon kauften ihr die Fritteuse für etwa 60 Euro sogar nach, einige fragten nach Rezepten.

Influencer-Brands müssen Qualität nachweisen

Influencer seien Trend Setter – das Prinzip von Influencer Marketing sei darüber hinaus, so Saleh, dass sie wirklich von einem Produkt überzeugt sein müssten, um dieses zu promoten. Speziell in puncto Creator Economy müsse allerdings darauf geachtet werden, dass qualitativ hochwertige Produkte angeboten würden. In dem Moment, wenn ein Influencer mit der eigenen Brand an den Markt gehe, mache er sich selbst angreifbar. Es gäbe immer Menschen, die nach Fehlern suchen und öffentlich kritisieren würden.

ISTOK vertreibt Unisex-Kleidung zum Wohlfühlen

Mit ihrer Agentur, die sie gemeinsam mit Ilia Shayesteh führt, zieht Saleh Influencer zu Unternehmern heran. Die meisten seien gerade dabei, eigene Marken zu entwickeln, so wie Mannanova. Sie kam mit der grossen Vision um ISTOK zu AIMS-Management. Gemeinsam habe man das Modelabel im vergangenen Jahr gelauncht. Die Brand spreche im besonderen junge Menschen an, die aus dem typischen Massstab heraus fielen: Jeder soll sich in der eigenen Kleidung wohlfühlen und tragen, was er möchte, sagt Mannanova. Deswegen sei ISTOK für beide Geschlechter erhältlich. Sie selbst habe sich früher für übergrosse Kleidung in der Männerabteilung umgesehen. Für viele Frauen sei hier jedoch die Hemmschwelle zu hoch und so war die Idee um die Unisex-Marke geboren.

Zielgruppenanalyse ist das A und O

Mannanova wisse ganz genau, was die eigene Community möchte und wie sie ticke, erklärt Saleh. Genau dieses Wissen sei beim Konstituieren der eigenen Marke sehr nützlich, denn Zielgruppenanalyse sei hier das A und O. Mannanova nutze nun die Reichweite, die sie über Jahre aufgebaut habe gewinnbringend für das eigene Unternehmen. Ihre Abonnenten fühlten die Vision um die Modemarke genauso wie Mannanova selbst. "Würden wir uns sehen, würden wir uns alle verstehen", ist sich die Influencerin sicher. Sie sei mit der eigenen Community längst zusammen gewachsen. Sogar ein Shirt mit Mannanovas Kindheitsfoto ist im Webshop derzeit ausverkauft.

Autor(in) Julia Jeworowski



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