Analyse
22.03.2021, 07:25 Uhr
Coronakrise macht Amazon zum Top-Modehändler in den USA
Dickes Umsatzplus: Laut einer Analyse des Finanzdienstleisters Wells Fargo ist der E-Commerce-Riese Amazon in den USA durch die Coronakrise zum führenden Mode-Händler geworden.
Online-Shopping hat durch den coronabedingten Lockdown einen erneuten Boom erfahren. Eine aktuelle Analyse des Finanzdienstleisters Wells Fargo zeigt, dass das vor allem Amazon ein dickes Umsatzplus im Fashion-Segment beschert hat. Der Online-Marktplatz ist in den USA - sowohl online als auch stationär - mittlerweile der führende Mode-Händler.
Amazon hält zwölf Prozent am US-Modemarkt
Die Experten schätzen, dass der Umsatz mit Kleidung, Schuhen und Accessoires von Amazon und seinen Marktplatzhändlern 2020 um 15 Prozent auf 41 Milliarden US-Dollar gestiegen ist. Das entspräche einem Anteil von elf bis zwölf Prozent am gesamten US-Modemarkt sowie etwa einem Drittel des Online-Modemarktes in den USA.
"Vor allem traditionelle Einzelhändler hatten im Jahr 2020 inmitten der Pandemie mächtig zu kämpfen, aber die Kanalverschiebung zum E-Commerce wurde dramatisch beschleunigt (zum Vorteil von Amazon)", heisst es in dem Bericht. Mit diesem Ergebnis lässt Amazon auch Konkurrenten wie Walmart und Target hinter sich.
Kann der E-Commerce-Riese diesen Erfolg künftig noch steigern? Laut den Analysten wird der Umsatz in diesem Bereich tendenziell stagnieren, da man davon ausgehen kann, dass der stationäre Handel durch die Impfungen wieder in Fahrt kommt.
Nichtsdestotrotz sieht es ganz danach aus, als ob Amazon auch künftig seinen Platz im Fashion-Segment verteidigen will: Mit einem eigenen Bereich für Luxus-Marken, Influencer-Kollektionen, einer Plattform in Kooperation mit dem Mode-Magazin "Vogue" und einer Ausweitung des Modeberatungs-Services Personal Shopper positionierte sich der Online-Gigant jüngst klar in diesem Bereich.